Löwy Emanuel, Archäologe. * Wien, 1. 9. 1857; † Wien, 10. 2. 1938. Stud. an der Univ. Wien Altertumswiss., 1882 Dr. phil. 1882 Teilnehmer der österr. Expedition nach Lykien, Studienreisen in Griechenland und Italien. 1887 Priv.-Doz. an der Univ. Wien, 1889 ao., 1901 o. Prof. für Archäol. und Kunstgeschichte an der Univ. Rom und an der Scuola italiana d’archeologia bis Mai 1915. 1918 ao. (tit. o.) Prof. an der Univ. Wien. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1921 korr., 1929 w. Mitgl. der Akad. der Wiss. in Wien, o. Mitgl. des Österr. und des Dt. Archäolog. Inst., Ehrenmitgl. der Pont. Accad. rom. di archeologia, Mitgl. der R. Accad. dei Lincei in Rom. Als Schüler von Conze (s. d.), O. Hirschfeld (s. d.) und Benndorf (s. d.) am Wr. Archäolog.-epigraph. Seminar auf allen Gebieten der Altertumswiss. ausgebildet, entfaltete L. eine außerordentlich vielseitige und sehr fruchtbare Forschertätigkeit. Er sammelte die Inschriften griech. Bildhauer, befaßte sich mit der Geschichte der griech. Plastik, mit der großen Malerei, wie auch mit der Vasenmalerei, widmete sich den Fragen der Chronol., der Kunstschulen und den Problemen der Naturwiedergabe und der künstler. Form. L. besaß eine umfassende Denkmälerkenntnis. Sein besonderes Interesse galt den Ursprüngen, den frühen Phasen und der Entwicklung der Kunst, die er eingehend stilkrit. verfolgte und aufzeigte. Auch als Lehrer war L. unermüdlich und erfolgreich tätig. In Rom wirkte er als Mitgl. des Consiglio superiore per le antichità e le belle arti und anderer Fachkomm. auch an staatlichen Verwaltungsaufgaben mit.