Lohwag, Ernst (1847-1918), Schriftsteller

Lohwag Ernst, Schriftsteller. * Dobischwald (Dobešov, österr. Schlesien), 16. 2. 1847; † Wien, 1. 2. 1918. Stud. ab 1867 klass. Philol. an der Univ. Wien. Nach dem 6. Semester wandte er sich der Journalistik und der Schriftstellerei zu. Seine ersten Veröff. standen völlig unter dem Einfluß der Antike, doch bald strebte L. der neuen Sachlichkeit in der Literatur zu und gehörte ihr nach 1880 vollends an. Beruflich war L. als Sekretär des Wiss. Clubs in Wien tätig. 1900 wurde er Vorsitzender der Dt.-Österr. Schriftstellergenossenschaft. 1901/02 übernahm L. die Leitung der Z. „Ostmark“, die er unter dem Titel „Das literarische Deutsch-Österreich“ herausgab. Außerdem gehörte er dem Präsidium des Jubiläums-Stadttheaters an. Als Schriftsteller blieb L. im dramat. Bereich ohne wesentlichen Erfolg. Er bewährte sich jedoch als formgewandter Erzähler. Eth. anspruchsvoll und in hochdifferenzierter Geistigkeit naturnahe geblieben, vermochte L. in seinem Prosaschaffen Ideal und Wirklichkeit lebenswahr zu verbinden.

W.: Neue Bahnen (Gedichte), 1879; Ausgrabung des Paradieses (Roman), 2 Bde., 1884; Hans Schönbichler (Roman), 1910. Dramen: Anna, 1876; Iphigenie in Delphi, 1880; Beim Donauweibchen, 1884; Übergangsmenschen, 1903; Prinz Eugen v. Savoyen, 1905; Der Planetenkongreß, 1912. Abhh., Humoresken, Novellen etc. in Z. und Ztg. Hrsg.: Das literar. Dt.-Österr., 1901 ff.
L.: Wr. Ztg. vom 4. 2. 1918; Brümmer; Eisenberg, 1893, Bd. 1; M. Geißler, Führer durch die dt. Literatur des 20. Jh., 1913; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; Kosch; Kosel 1; Kürschner, 1936; Maderno; Nagl–Zeidler–Castle, Bd. 4, S. 1381, 1948; Kosch, Theaterlex.
(Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 301
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