Lorenz Franz, Arzt, Schriftsteller und Volksbildner. * Stein (N.Ö.), 4. 4. 1803; † Wr. Neustadt (N.Ö.), 8. 4. 1883. Stud. an der Univ. Wien zuerst klass. Philol. und Kunstgeschichte, dann Med., 1831 Dr. med. Besonders beeindruckt war L. als Schüler Ph. K. Hartmanns (s. d.) von dessen „Glückseligkeitslehre für das physische Leben“. Als prakt. Arzt wirkte er bis 1834 in Wr. Neustadt, anschließend als Arzt im Stift Lilienfeld und ab 1841 als Fabriksarzt in St. Ägyd am Neuwald. 1847 kehrte er, nachdem er als Arzt und Dolmetsch Süd- und Westeuropa bereist hatte, nach Wr. Neustadt zurück und wirkte dort hoch geachtet als Arzt, Vortragender, Schriftsteller sowie als Gönner und Förderer der Jugend, für die er natur- und kunsthist. Wanderungen und Hausmusikabende veranstaltete. L. verfügte über weitreichende Kenntnisse auf dem Gebiet der Literatur, Musik und Musikgeschichte, Geol., Botanik und Topographie seiner engeren Heimat. Seine Schriften zeigen einfühlende Beobachtung, Logik, Gedankentiefe und treffenden Ausdruck. Als Kritiker und Biograph trat L. für individuelles künstler. Schaffen und gegen Intoleranz auf.