Lotheissen, Georg (1868-1941), Chirurg

Lotheissen Georg, Chirurg. * Genf (Schweiz), 14. 9. 1868; † Wien, 28. 10. 1941. Sohn des Vorigen; stud. ab 1886 Med. an der Univ. Wien (1892 Dr. med.) und war 1890/91 Demonstrator, 1891–94 Ass. am 1. Anatom. Inst. bei E. Zuckerkandl, 1894/95 Operationszögling bei Th. Billroth (s. d.) bzw. K. Gussenbauer (s. d.), 1895–1902 1. Ass. an der Chirurg. Klinik der Univ. Innsbruck, wo er sich 1899 für Chirurgie habil. 1902 als Primararzt und Vorstand der Chirurg. Abt. des K. Franz-Josef-Spitals nach Wien zurückgekehrt, wurde er 1915 ao. Prof. an der Univ. Wien, 1921 Hofrat, 1935 i.R. L., ein vorbildlicher Arzt, entfaltete eine rege wiss. Tätigkeit, stellte zahlreiche neue therapeut. Richtlinien auf und erwarb sich besondere Verdienste durch seine Forschungen auf dem Gebiet der Ösophagusstriktur- und der Narkosetechnik sowie durch seine Operationsmethode der Schenkelhernie.

W.: Zur Casuistik der Unterleibstumoren beim Weibe, in: Wr. klin. Ws., Jg. 8, 1895; Zur Radikaloperation der Schenkelhernien, in: Centralbl. für Chirurgie, Jg. 25, 1898; Über die Narkose mit Aethylchlorid, in: Archiv für klin. Chirurgie, Bd. 57, 1898; Die angeborenen Mißbildungen, Erweiterungen und Divertikel, die Neubildungen der Speiseröhre, in: Hdb. der prakt. Chirurgie, hrsg. von E. v. Bergmann, P. v. Bruns, J. v. Mikulicz, Bd. 2, 1899, 6. Aufl. 1936; Oesophagus, in: Enc. der gesamten Chirurgie, hrsg. von Th. Kocher und F. de Quervain, 2 Tle., 1902–03; Hernie, Unfall und Incarceration, in: Wr. med. Presse, 1903; Die Oesophagoskopie beim Divertikel, in: Archiv für klin. Chirurgie, Bd. 71, 1903; Chirurgie der Speiseröhre, gem. mit V. v. Hacker, in: Neue dt. Chirurgie, Bd. 34, 1926; etc.
L.: WMW, Jg. 91, 1941, S. 983; Wr. klin. Ws., Jg. 54, 1941, S. 1026 f.: Tiroler Heimat, 1970; Wer ist Wer?; Die geistige Elite Österr., 1936; Wer ist’s? 1905–35: U. A. Wien.
(Red.)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 330
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