Lucca Pauline, Sängerin. * Wien, 25. 4. 1841; † Wien, 28. 2. 1908. Wurde als Kind durch den Schullehrer Walter, dann in der Singschule des Chorleiters Rupprecht von St. Karl in Wien, schließlich von Uffmann und Levy ausgebildet. Da 1848 das Geschäft ihres Vaters zugrunde ging, sang sie nun, um Geld zu verdienen, zunächst in Kirchen. Nachdem sie in Wien den zweiten Knaben in Mozarts „Zauberflöte“ gesungen hatte, debut. sie als Elvira in Verdis „Ernani“ in Olmütz, wirkte dann kurz in Prag und nahm 1861 auf Anraten Meyerbeers ein lebenslängliches Engagement in Berlin an. Hier wurde sie unter Leitung Meyerbeers, in dessen „Afrikanerin“ sie in London und Berlin die erste Selica sang, zu einer gefeierten Sängerin. 1863–68 und 1870–72 sang sie jährlich als Gast in London, 1868/69 auch in Rußland. 1872 ging sie vertragsbrüchig von Berlin ab, machte eine zweijährige Amerikatournee und war dann 1874–89 an der Wr. Hofoper, deren Ehrenmitgl. sie wurde. Gastspiele brachten ihr Erfolge in ganz Europa. 1889 zog sie sich nach Gmunden zurück, wo sie als Gesangspädagogin wirkte. L., eine Sängerin mit allen persönlichen und künstler. Eigenschaften einer Primadonna, wurde sowohl als Koloratur – wie auch als dramat. Sängerin gefeiert. Sie war in 1. Ehe mit dem preuß. Lt. Adolf Baron Rhaden (25. 11. 1865), in 2. Ehe mit Mjr. Frh. von Wallhofen (24. 3. 1874) verheiratet.