Ludwig, (Joseph Anton) Viktor Erzhg. von Österr. (1842-1919), Philanthrop

Ludwig (Joseph Anton) Viktor Erzherzog von Österreich, Philanthrop. * Wien, 15. 5. 1842; † Schloß Klesheim b. Salzburg, 18. 1. 1919. Sohn des Erzh. Franz Karl (s. d.) und der bayr. Prinzessin Sophie, jüngster Bruder K. Franz Josephs I. (s. d.); obwohl bis zum Gen. der Inf. avanciert und Obst. Inhaber des IR. 65 sowie Chef des k.russ. Tomskschen IR.39, entsprach weder die militär. noch die polit. Laufbahn den Neigungen des Erzh., der sich schon frühzeitig in das Privatleben zurückzog und unvermählt blieb. 1866 erhielt er von seinem Bruder Schloß Klesheim als Wohnsitz, ließ dort 1879 nach dem Entwurf von H. v. Ferstel (s. d.) das sog. „Winterhaus“ erbauen und stattete beide mit reichen Einrichtungen und Kunstschätzen aus, die er aus seinem Wr. Palais mitbrachte (großteils aus dem Erbe seines Vaters) bzw. in eigener Sammeltätigkeit erwarb. Von wohlwollendem und gütigem Charakter, war L. V. Förderer und Protektor zahlreicher sozialer und kultureller Institutionen und Ver. und zählt zu den besonderen Wohltätern Salzburgs.

L.: Salzburger Ztg., 1861, n. 266, 272, 1862, n. 141, 147, 1866, n. 208, 1886, n. 263–265, 269, 1897, n. 179, 180, 1902, n. 62, 1907, n. 113; N. Fr. Pr. vom 15. 5. 1902 und 20. 1. 1919; Wr. Ztg. vom 20. 1. 1919; Salzburger Volksbl., 1919, n. 15–16; Salzburger Chronik, 1919, n. 16, 18; Witkowitzer Kalender, 1891; H. Heller, Huldigungsbll. zum 60. Geburtstag von Erzh. L. V., 1902; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland.
(Gassner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 351
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