Lütgendorff-Leinburg Ferdinand Frh. von, Maler und Graphiker. * Würzburg (Unterfranken), 24. 1. 1785; † ebenda, 28. 4. 1858. Vater des Folgenden, Großvater des Schriftstellers und Malers Willibald Frh. v. L.-L. (s. d.); stud. 1801–03 in München bei Seidel und Hauber, 1803–1810 in Wien bei Füger (s. d.) und Maurer. 1813–22 lebte er in Böhmen (in Karlsbad und dann in Prag, von wo aus er Reisen in kleinere tschech. Städte und Kurorte unternahm, um Aufträge auszuführen), 1824–40 in Preßburg, wo er 1836 eine private Malschule gründete. L. war der bedeutendste heim. gewordene Künstler, der im 2. Viertel des 19. Jh. in Preßburg wirkte. Selbst wesentlich von Wien beeinflußt, bildete er eine Reihe von Künstlern aus, von welchen dann manche in der zweiten Hälfte des 19. Jh. bedeutenden Anteil an der Formung des Preßburger Künstlerlebens hatten. Während die Auffassung seiner Porträts den Stilwandlungen der ersten Hälfte des 19. Jh. entsprachen, stützten sich seine Altarbilder auf die bereits überlebte, nicht mehr überzeugende Barockauffassung.