Luksch, Richard Joseph (1872-1936), Bildhauer

Luksch Richard Joseph, Bildhauer. * Wien, 23. 1. 1872; † Hamburg, 21. 4. 1936. Stud. nach Vorbereitung in einer Privatmalschule an der Akad. der bildenden Künste in München bei Hackel und Stöcker, anschließend bildete er sich als Bildhauer aus. Er machte sich in der Nähe von Dachau ansässig und übersiedelte nach seiner Heirat (1900) mit der Malerin Elena v. Makowsky (* St. Petersburg, 13. 11. 1878; † Hamburg, 15. 8. 1967) nach Wien. 1900 wurde L. o. Mitgl. der Vereinigung bildender Künstler Österr. Secession Wien, und nahm an allen Ausst. dieser Vereinigung (M. Klingers Beethoven-Ausst., bei der L. mit Mosaiken und einer Brunnengruppe in blauem Stampfbeton vertreten war, etc.) teil. Bei der Abtrennung der Klimtgruppe aus der Secession, 1905, schied auch L. aus. Im April 1907 wurde er als Lehrer an die Kunstgewerbeschule in Hamburg berufen und trat nun immer seltener im Wr. und österr. Kunstleben in Erscheinung. Eine reiche Kenntnis der verschiedenartigsten Materialien (Erz, Bronze, Silber, Stein, Holz, Ton, Porzellan) und ihrer Formensprache, spezif. Einfühlungsvermögen und seine künstler. Sensibilität gaben ihm die Möglichkeit, sich verschiedenartig auszudrücken. Kennzeichnend für ihn, wie für den Stil der frühen Secession, ist die Verbindung verschiedener Werkstoffe in einem Werk. Eine fließende Form, die subtil den Körperformen nachgeht und sie zu einer ornamentalen Einheit zusammenschließt, trat in seinen keram. Arbeiten hervorragend in Erscheinung. Er nahm seinen Stil auch in den Erzguß hinüber, den er dann vielfach ziselierte und polierte.

W.: Portalfiguren, 1905, Handelsakad., Wien VIII.; Büste K. Franz Josephs, 1906, Österr. Postsparkassenamt, Wien I.; 2 lebensgroße Gartenfiguren, 1906, Mus. für Kunst und Gewerbe, Grabmal für D. v. Liliencron, 1911, Tänzerin, 1913, Kunstgewerbeschule, Mutter und Kind, 1913, Kunsthochschule, Gebundene und entfesselte Kraft, 1913, Vier Elemente, 1919, beide Techn. Hochschule, Christus, 1935, St. Olafskirche, alle Hamburg; Christus, 1919, Friedhof, Nienstädten a. d. Elbe; Hl. Leopold und Hl. Severin, Kirche am Steinhof, Wien XIV.; Porträtplastiken; etc.
L.: H. E. Wallsee, Die Kunstgewerbeschule zu Hamburg und ihre neuen Lehrer, in; Dt. Kunst und Dekoration, 1908, H. 7; Thieme–Becker; Kosel; Wer ist’s? 1935; F. Goldstein, Monogrammlex., 1964; Katalog zur 14. Ausst. der Wr. Secession, 1902; Mitt. P. Luksch, Wien.
(Matulla)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 367
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