Lumpe Heinrich, Großkaufmann und Naturschützer. * Neudaubitz (Nové Doubice, Böhmen), 16. 2. 1859; † Eichwald (Dubí, Böhmen), 21. 2. 1936. Absolv. ab 1873 die Kaufmannslehre in Tetschen und Aussig und bildete sich 1881–84 in Halle a. d. Saale weiter. 1886 übernahm er als Mitinhaber das von seinem Onkel I. Lumpe 1847 gegründete Geschäft als Fa. Ignaz Lumpes Neffe in Aussig. Nach Neu- und Erweiterungsbauten (1898 und 1907) gehörte das Eisengroßhandelshaus bis 1945 zu den bedeutendsten der Branche im böhm. Elbtal. 1908 gründete L., Schwiegersohn des Volksbildners und Politikers J. Lippert (s. d.), die Nordböhm. Wasserbauges., war deren Geschäftsführer und 1912 Präs. der AG, welche die erste Wasserversorgungsanlage der Schneekoppe erbaute. Der von L. 1908 errichtete Natur- und Vogelschutzpark in Aussig (Lumpepark) wurde zu einer Forschungs- und Pilgerstätte von Wissenschaftern und Naturfreunden. Eine in Albanien entdeckte Pflanzenart wurde nach ihm „Carum Lumpeanum“ benannt, 1916 erhielt er von der Univ. Wien das Goldene Ehrenzeichen für seine Verdienste auf zoolog.-botan. Gebiet, 1923 Dr.phil.h.c. der Univ. Greifswald. L., Mitbegründer des Dt. Natur- und Vogelschutzbundes in der ČSR, der auf die Vogelschutzordnung Italiens erfolgreich Einfluß nehmen konnte, wurde auf dem Welttierschutztag 1933 „Vater der europäischen Vogelwelt“ genannt.