Lussberger, Jakob (1813-1857), Schauspieler

Lussberger Jakob, Schauspieler. * Frankfurt a. Main (Hessen), 9. 3. 1813; † Puchberg a. Schneeberg (N.Ö.), 16. 7. 1857. Sohn eines Zimmermannes und Theatermeisters des Frankfurter Stadttheaters, der ihn zum Mechaniker ausbilden lassen wollte. Der Schauspieler J. Weidner aber gab dem 16jährigen Schauspielunterricht, der bald – zuerst im Chor und dann als Schauspieler – an das Frankfurter Städttheater engagiert wurde, wo er bis 1843 blieb. 1843–46 war L. für Charakterrollen am kgl. Hoftheater in Stuttgart verpflichtet und kam 1846 nach einem kurzen Engagement am kgl. Hoftheater in München an das Burgtheater in Wien; im Herbst 1847 ging er als Schauspieler und Regisseur an das Theater an der Wien, wo er vor allem in der Titelrolle des Stückes „Graf Thorane“, seiner Bearbeitung des Gutzkowschen „Königslieutnants“, großen Beifall fand. 1850–57 wirkte er am Hofburgtheater mit großem Erfolg vor allem im Fach der Lustspielväter und polternden Alten. L., der auch ein guter Maler und Zeichner war, gefiel vor allem durch eine fein nuancierte Charakterdarstellung und seinen liebenswürdigen, gemütvollen Humor. Seine vielen Gastspielreisen führten ihn u. a. wiederholt nach München und Dresden.

Hauptrollen: Alba; Bruder Martin (Götz v. Berlichingen); Pandolfo (Der Diener zweier Herren); Vicentio (Der Widerspenstigen Zähmung); Wrangel (Wallensteins Tod); Thorane (Der Königslt.); Präs. (Bürgerlich und Romant.); alter Gobbo (Der Kaufmann v. Venedig); etc.
L.: Dt. Bühnenalmanach, 1858, S. 113 ff.; H. Laube, Drei Lustspielväter, in: Schriften der Ges. für Theatergeschichte, Bd. 8, 1906; H. A. Mansfeld, Theaterleute in den Akten der k. k. Obersten Hoftheaterverwaltung von 1792–1867, in: Jb. der Ges. für Wr. Theaterforschung, Jg. 13, 1961, S. 100; Eisenberg; O. G. Flüggen, Biograph. Bühnenlex. der dt. Theater, 1892; Kosch, Theaterlex.; Dt. Theaterlex., hrsg. von A. Oppenheim und E. Gettke, 1889: Katalog der Porträt-Smlg.; Wurzbach; H. Laube, Das Burgtheater, 1891, S. 150 f.; Rub; 175 Jahre Burgtheater, hrsg. von der Bundestheaterverwaltung, 1954.
(Futter)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 374f.
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