Machek, Antonín (1775-1844), Maler

Machek Antonín, Maler. * Podlažitz (Podlažice, Böhmen), 31. 10. 1775; † Prag, 18. 11. 1844. Lernte zuerst bei Zitta, dem Maler des Königgrätzer Bischofs, 1792 in Prag bei Blum, dann bei Reiner, ab 1794 bildete er sich bei Tuvora und L. Kohl (s. d.) aus. 1799 stud. er an der Wr. Akad. der bildenden Künste und war dann als Porträtist in Steyr und Linz tätig. 1814 kehrte er nach Prag zurück, wo er bis zu seinem Tode lebte. Die Anfänge von M.s Ausbildung und Schaffen sind in der heim. Malertradition des 18. Jh. verankert, in Österr. lernte er Präromantik und Empire kennen. Sein Schaffen, in welchem sich Klassizismus, Frühromantik und Biedermeier aneinanderreihen, ist vor allem dem Porträt zugewandt und durch charakterisierenden Realismus gekennzeichnet, moduliert von den Stilveränderungen, die sein Schaffen durchmachte. M. porträtierte die tschech., vor allem bürgerliche Ges. und die Repräsentanten der nationalen Wiedergeburt. Der Generation und seinem Werk nach gehörte er zu den Künstlern, die die Grundlagen der tschech. Kunst im Zeitalter der Wiedergeburt schufen. Im Bereich der hist. Malerei gab M. Anstoß zur Arbeit an „Dějiny české v obrazích“ (Geschichte Böhmens in Bildern) und realisierte das erste Heft, das – als eines der ersten Werke mit patriot. Tendenz in Böhmen – 1820 erschien. Mit dieser Arbeit führte M. in Böhmen die lithograph. Technik ein.

W.: Porträts: M. Hintringer, 1808; Prager Familie; Ehepaar A. und J. V. Urban, 1815; Der Erfinder J. Božek; F. Daubek, 1817; Der Bildhauer J. Malínský, 1818; J. Nejedlý; A. K. Gradl; B. Hanková, 1826; L. Rittersberg; Dame mit Spitzenkragen, 1830; Bürger in weißer Weste; J. Jungmann, 1833; L. Chmelenská mit ihrer Tochter; P. Fügner; F. Řivnáč d. Ä. Publ.: Dějiny české v obrazích (Tschech. Geschichte in Bildern), H. 1, 1820 ff.
L.: Hollar 17, 1941; Volné směry 37, 1941/42; Umění 16, 1944/45; Umění 4 (Ćeskosl. Akad.), 1956; Kunstjb. der Stadt Linz, 1949, S. 30 ff.; K. B. Mádl, A. M., 1929; L. Novák, A. M., 1962; Toman; Müller–Singer; Nagler; Bénézit 5; Thieme–Becker; Wurzbach; ADB; Komenského slovník naučný 7, 1938; Masaryk 4; Otto 16, Erg.Bd. III/2; Rieger 5; A. Matějček, Portrét v Čechách v 19. století (Ďas Porträt in Böhmen im 19. Jh.), in: Volné směry 16, 1912; F. X. Jiřík, Malířství podobizen v Čechách od konce století XVIII. do poloviny XIX. (Die Porträtmalerei in Bōhmen vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jh.), in: Ročenka Kruhu pro pěstování dějin umění . . . , 1916; V. V. Štech, Mezinárodní výstava podobizen XIX. století v Benátkách (Internationale Ausst. von Porträts des 19. Jh. in Venedig), in: Umění 8, 1935; F. X. Jiřík, Vývoj malířství českého ve století XIX. (Die Entwicklung der tschech. Malerei im 19. Jh.), 1909; V. Volavka, Česká malba XIX. století (Die tschech. Malerei im 19. Jh.), 1942; ders., České malířství a sochařství 19. století (Die tschech. Malerei und Bildhauerei des 19. Jh.), 1968; A. Matějček–Z. Wirth, L’art tchèque contemporain, 1920; A. Matějček, Sto let českého umění (100 Jahre tschech. Kunst), in: Volné směry 28, 1930/31; V. Volavka, Malířství devatenáctého století (Die Malerei des 19. Jh.), 1941; J. Neumann, Národní galerie (Die Nationalgalerie) 1, 1952; ders., Die tschech. klass. Malerei des 19. Jh., 1955; Československá vlastivěda (Tschechoslowak. Heimatkde.) 8, 1935; Přehled československých dějin (Überblick über die tschechoslowak. Geschichte) 1, 1958.
(Kratinová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 25, 1972), S. 393
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