Mayer, Anton (1780-1854), Lehrer und Musiker

Mayer Anton, Lehrer und Musiker. * Dobrš (Böhmen), 21. 6. 1780; † Linz a. d. Donau, 27. 8. 1854. Sohn eines schwarzenberg. Angestellten, Vater des Komponisten und Schriftstellers Emil M. (s. d.); erhielt den ersten Musikunterricht von seinem Schwager A. Skola, Lehrer in Nezamislitz. Mit 13 Jahren kam er nach Winterberg, um den pädagog. Lehrkurs und Generalbaßstud. zu absolv. Bis 1800 war er hier Schulgehilfe, 1801–03 Schulgehilfe in St. Magdalena bei Linz, dann Lehrer an verschiedenen Linzer Schulen (1849 mit dem Titel „Musterlehrer“ ausgezeichnet) und Regenschori in den dazugehörigen Pfarren. 1811/12 dirigierte er die von Fürst K. E. Lamberg, in dessen Haus er unterrichtete, veranstalteten „Winter-Concerte“, wurde 1814 Kapellmeister des Linzer Bürgerkorps, gründete 1824 eine Musikschule (nachdem er bereits vorher als Violin- und Gesangslehrer tätig gewesen war), 1825 eine Zeichenschule, 1839 abermals eine Privatmusikschule. Seine große Tat war 1821 die Gründung der Linzer Ges. der Musikfreunde. Diese entstand aus dem von M. bereits 1810 angeregten und 1820 ins Leben gerufenen oberösterr. Pensionsinst. der Schullehrer, mit dem er Beethovens „Christus am Ölberg“ 1820 aufgeführt hatte und ab 1824 jährlich Konzerte gab. M. hatte auch die Leitung der Linzer Ges. der Musikfreunde und dirigierte deren Konzerte bis 1837. 1838 trat er wegen verschiedener Unstimmigkeiten aus.

L.: Krackowizer; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; W. Jerger, Vom Musikver. zum Brucknerkonservatorium 1823–1963, 1963; O. Wessely, Das Linzer Musikleben in der ersten Hälfte des 19. Jh., in: Jb. der Stadt Linz, 1953.
(Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 25, 1972), S. 417f.
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