Mayr, Simon (1779-1870), Architekt

Mayr Simon, Architekt. * Stumm (Tirol), 28. 10. 1779; † München, 20. 10. 1870. Bruder des Kartographen, Kupferstechers und Historikers Johann Georg M. (s. d.); als Kind unbemittelter Eltern kam er mit 10 Jahren durch Vermittlung eines Gönners an die kgl. bayer. Porzellanfabrik Nymphenburg und wurde dort zuerst als Dreher beschäftigt. Er bildete sich allmählich zu einem sehr begabten Porzellanmaler aus, der insbesondere in der Landschaftsmalerei Erfolg hatte. Nebenbei besuchte er eine Architektenschule. 1805 trat M. in den staatlichen Baudienst, leitete den Bau der Münchner Sternwarte, die Restaurierung der Salzburger Residenz, der Innsbrucker Hofburg und der kgl. Sommerresidenz Schloß Tegernsee. Nach eigenen Entwürfen führte er den Bau des Bades Kreuth durch, bei dem zum ersten Mal in Bayern eine Luftheizung eingerichtet wurde. 1826 kgl. bayer. Hofbau-Inspektor. Er übernahm die techn. Leitung vieler von Kg. Ludwig II. errichteten Großbauten, wie Königsbau, Allerheiligen-Kapelle, Festsaalbau am Hofgarten, Walhalla b. Regensburg.

L.: Jb. des Kunstver. (München), 1840, S. 97; Thieme–Becker; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; ADB.
(Attlmayr)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 25, 1972), S. 448
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