Mayrhofer, Josef (1887-1939), Politiker

Mayrhofer Josef, Politiker. * Ried i. d. Riedmark (OÖ), 10. 1. 1887; † ebenda, 12. 11. 1939. Bauernsohn; unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkrieges begann M.s polit. Wirken. 1919 wurde er Mitgl. des Gemeindeausschusses und 1922 Bürgermeister von Ried. 1918/19 war er Mitgl. der provisor. Landesversmlg. und blieb bis 1934 Mitgl. des Landtages. 1931–34 wirkte er als gewähltes und anschließend bis 1938 als ernanntes Mitgl. der Landesregierung; unter den von ihm betreuten Agenden befanden sich vor allem die Landeskulturangelegenheiten. Nach dem erzwungenen Rücktritt von Landeshptm. Schlegel am 18. 2. 1934 hatte M. „mit Zustimmung der oberösterreichischen Landesregierung“ die Geschäfte des Landeshptm. bis zur Wahl Gleißners am 1. 3. 1934 inne. 1934 brachte M. auf Wunsch der Bundesregierung die Verfassungsnovelle im Landtag ein, die prakt. zur zeitweisen völligen Entmachtung des Landtages führte. M. war 1931–38 Bundesobmann des Oberösterr. Bauernbundes und Vorsitzender-Stellvertreter des Landes-Agrarsenates. 1938 wurde er von den nationalsozialist. Machthabern als Landesrat entlassen und zweimal verhaftet.

L.: Mühlviertler Nachrichten, 1949, n. 45; Landwirtschaftliche Ztg., 1949, n. 45, 1969, n. 17; F. Kern, Oberösterr. Bauern- und Kleinhäuslerbund, in: Volksver. Schriftenreihe, 2 Bde., 1953–56.
(H. Slapnicka)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 14
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