Majerník Cyprian, Maler und Graphiker. * Nagykosztolány (Vel’ké Kostolany, Slowakei), 24. 11. 1909; † Prag, 4. 7. 1945. Besuchte zuerst die private Malschule von Mallý in Preßburg, 1926–31 die Akad. der bildenden Künste in Prag (Loukota, Obrovský), 1932 Studienaufenthalt in Paris. In den ersten Jahren seines Schaffens – mit häufigen Sujets aus dem slowak. Dorfe – wurde M. von Matisse und Chagall beeinflußt (1930–35). Nach einer kurzen Zeitspanne, die mit intensivem Suchen nach eigenem Ausdruck ausgefüllt war (M. hatte sich damals in der für ihn bezeichnenden Doppelpolarität, besonders mit der Anschauung von Picasso und Chirico ausgesöhnt), ging er ab 1937, vor allem unter dem Einfluß der polit. Ereignisse, zu einer neuen Thematik und mit ihr auch zu einer neuen Form des Ausdrucks über. In seiner künstler. Aussage, die damals schon ausgeprägt war, ist der Einfluß von Daumier, aber auch – ein indirekter – von Goya zu spüren. Das vorherrschende Sujet bei M. war der Verfolgte, der Flüchtling, der Umherirrende. Der starke humanist. Unterton vertiefte sich inhaltlich während des Zweiten Weltkrieges. M. formulierte künstler. die moral. Frage von Recht und Unrecht, er protestierte durch seine Werke, er sprach, auf seiten der Wehrlosen und Leidenden stehend, als das Gewissen seiner Zeit.