Malcher, Adolfine; geb. von Kronenfeldt (1858-1948), Schulgründerin und Sozialarbeiterin

Malcher Adolfine, geb. von Kronenfeldt, Schulgründerin und Sozialarbeiterin. * Frankfort (Südafrika), 2. 4. 1858; † Baden (NÖ), 12. 1. 1948. Tochter eines Off. der brit.-dt. Legion; kam als Kind mit ihren Eltern auf deren Gut nach Ostgalizien, heiratete 1877 den Großkaufmann Rudolf M. aus King Williamstown, wodurch sie wieder nach Südafrika kam. 1885 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Baden. 1902 übernahm sie die Leitung des neugegründeten Ver. „Gesellschaft für erweiterte Frauenbildung und Frauenberufe in Baden“ als dessen erste und tatkräftigste Präs. Sie half 1902 bei der Gründung des Mädchenlyzeums (später Realgymn.), gründete 1907 eine einjährige Haushaltungsschule, 1908 ein Mädcheninternat, 1911 eine 2jährige Frauengewerbeschule für Weißnähen und Kleidermachen mit Meisterinnenklasse, 1915 eine 3jährige höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe, 1918 ein Wöchnerinnen- und Säuglingsheim. Im Ersten Weltkrieg führte der Ver. eine Kriegsküche und zwei Rekonvaleszentenheime für Soldaten. M. war eine großartige Organisatorin, welche die Mittel für alle diese Einrichtungen größtenteils durch Parkfeste (daher der Beiname „die Badener Metternich“) aufbrachte. Ab 1945 durch die Folgen eines Bombensplitters krank an das Bett gefesselt, leitete sie weiter die Unternehmungen des Ver., den sie (nach seiner Auflösung 1938) im Jahre 1947 hatte reaktivieren können.

L.: Badener Ztg. vom 17. 1. 1948; Festschrift des Bundesrealgymn. für Mädchen in Baden, 1952; Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österr., hrsg. vom Bund österr. Frauenver., 1930; Mitt. M. Malcher, Baden (NÖ).
(H. Meißner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 32
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