Maliřová, Helena; geb. Nosková (1877-1940), Schriftstellerin

Maliřová Helena, geb. Nosková, Schriftstellerin. * Prag, 31. 10. 1877; † Prag, 17. 2. 1940. Tochter des Magistratsbeamten und Verwalters des Schlachthauses in Prag J. Nosek (1829–99), der seinerzeit auch als Schriftsteller bekannt war, Schwester der Schauspielerin R. Nasková (1884–1960); kam bald in Verbindung mit literar. Kreisen und trat (1901) in den Z. „Rudé květy“ (Rote Blüten), „Zlatá Praha“ (Goldenes Prag) u. a.mit lyr. und Prosaversuchen hervor. 1912 ging M. als freiwillige Krankenschwester und Kriegsberichterstatterin auf den Balkan, 1913–16 lebte sie in Wien als Schriftstellerin und Mitarbeiterin der tschech. Z. „Dělnické listy“ (Arbeiterbll.). In Wien lernte sie den Schriftsteller und Red. der Z. „Dělnické listy“, I. Olbracht, kennen, ging 1916 mit ihm nach Prag und lebte mit ihm und seinem Vater, dem Schriftsteller A. Stašek, bis 1936 in Krč b. Prag. 1920 unternahm M. eine illegale Reise nach Moskau (2. Kongress der III. Internationalen), entwickelte nach ihrer Rückkehr eine umfangreiche Tätigkeit für die tschech. kommunist. Partei und arbeitete in den Red. der Z. „Rudé právo“ (Rotes Recht),„Komunistka“ (Die Kommunistin), „Rozsévačka“ (Die Säerin) etc. In ihrem literar. Werk, das Erzählungen, Romane und Dramen umfaßt, betont sie das Sinnen- und Gefühlserlebnis sowie den Dienst am Proletariat.

W.: Lidské srdce (Das Menschenherz), 1903; Neviditelné království (Das unsichtbare Königtum), 1906; Ženy a děti (Frauen und Kinder), 1908; Právo na štestí (Das Recht auf Glück), 1908; Víno (Der Wein), 1912; Popel (Die Asche), 1914; Srdce nemá stání (Das Herz hat keine Ruhe), 2 Tle., 1918; Rudé besídky (Rote Feuilletons), 1922; Kouzelný plášť (Der Zaubermantel), 1925; Blažené údolí (Das selige Tal), 1929; Barva krve (Die Farbe des Blutes), 1932; Dědictví (Die Erbschaft), 1933; Deset životů (Zehn Leben), 1937; Mariola, 1940; etc. Vybrané spisy (Ausgewählte Schriften), 6 Bde., hrsg. von Z. Eis, 1957–61.
L.: Jeden život (Ein Leben), 1948; Z. Eis, Vorwort zu H. M., Vybrané spisy (Ausgewählte Schriften), Bd. 1, 1957; Masaryk; Otto 28, Erg. Bd. 1V/1; R. Nasková, Jak šel život (Wie das Leben verlief), 1941.
(R. Havel)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 37
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