Maly, Franz (1823-1891), Gärtner und Botaniker

Maly Franz, Gärtner und Botaniker. * Winař, Bez. Časlau (Böhmen), 18. 2. 1823; † Wien, 11. 9. 1891. Nahm 1859/60 an der Brasilien-Expedition Erzh. Ferdinand Maximilians (s. d.) teil. Eigene Reisen führten ihn vor allem in die Balkanländer. M., Inspektor des Hofburg-Gartens in Wien, war ein Pionier in der Erforschung der interessanten Flora des Velebit-Gebirges und kultivierte als erster in Wien die auffallende Föhrenart Pinus leucodermis mit weißschimmernder Borke. Auf M. geht die Übersiedlung des ursprünglich von Schott in Schönbrunn angelegten berühmten Alpengartens in den Park des Oberen Belvedere zurück. Später bestand seine Aufgabe vor allem in der Betreuung jener Pflanzen, die in den Gewächshäusern des Burggartens für die glänzenden Hoffeste gezogen wurden. In zeitgenöss. Berr. wird die erlesene Auswahl besonders der Blattpflanzen gerühmt, unter denen der Baumfarn Dicksonia und viele ungewöhnliche Aron-Gewächse hervorzuheben sind. Das umfangreiche Herbarium, das er auf Wanderungen durch das Gebiet des heutigen Österr. und durch Kroatien und Dalmatien zusammengetragen hatte, ging größtenteils in den Besitz des um die Botanik sehr verdienten Kardinal-Erzbischofs Haynald (s. d.) über. Diese Smlg. hat ihren besonderen Wert vor allem durch M.s gründliche Formenkenntnis und befindet sich heute im Naturhist. Mus. in Budapest. Sein Sohn Karl M. war als Botaniker in Sarajewo tätig.

L.: N. Fr. Pr. vom 12. 9. 1891; Wr. Illustrirte Gartenztg., Jg. 16, 1891, S. 416; Wurzbach; H. Wawra, Sr. Majestät des K. v. Mexico, Maximilian I., Reise nach Brasilien (1859–60). Botan. Ergebnisse, 1866, Einleitung.
(H. Riedl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 41f.
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