Manussi von Montesole, Ferdinand; Ps. Fritz Mai (1839-1908), Schriftsteller und Journalist

Manussi von Montesole Ferdinand, Ps. Fritz Mai, Schriftsteller und Journalist. * Wien, 9. 6. 1839; † Wien, 1. 12. 1908. Sohn des Folgenden, Bruder des Vorigen; M., der zuerst die militär.Laufbahn eingeschlagen hatte (1859 Lt.), quittierte 1862 wegen Schulden den Dienst und nahm 1864–67 an der Kampagne in Mexiko teil. Nach seiner Rückkehr wandte er sich der Journalistik zu und war in den Red. des „Neuen Fremden-Blatts“, des „Illustrierten Wiener Extrablatts“ (hier vor allem als Theaterreferent) etc. tätig. Später Mitarbeiter der Witzbll.„Kikeriki“ (1893 Chefred.) und „Figaro“, war er ab 1902 Red. der „Wiener Zeitung“. M.verfaßte auch – tw. aus fremden Sprachen übers. und bearb. – eine Reihe von seinerzeit erfolgreich aufgeführten Lebensbildern etc., denen häufig das Aufbauprinzip der Verwechslung, des Mißverständnisses zugrundeliegt, letztlich jedoch Originalität fehlt.

W.: Der Floh, 1869; Ein Freund comme il faut, 1870; Hundert Culebras, 1888; Herz-Bub’, 1895; Alles halb umsonst, o. J.; etc. Hrsg.: Neue Wr. Theater Signale, 1876.
L.: Wr. Ztg. vom 2. 12., Fremden-Bl. und N. Wr. Tagbl. vom 3. 12. 1908; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Giebisch–Gugitz; Kosel; Kürschner, 1884–1903; Nagl–Zeidler–Castle, Bd. 3, s. Reg.; E. Scheidl, Die humorist.-satir. Presse in Wien von den Anfängen bis 1918 und die öff. Meinung, phil. Diss. Wien, 1950, S. 137, 166; KA Wien.
(E. Lebensaft)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 63
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