Mareck Alois Titus, Politiker. * Graz, 8. 4. 1819; † Neubraunsfeld, Texas (USA), Anfang 1851. Sohn eines Baumeisters; stud. an der Univ. Graz Jus; schloß sich als junger Rechtsanwalt der Bewegung des Jahres 1848 an; vom 18. 5. 1848–30. 5. 1849 als Vertreter von Lichtenwald (Bez. Cilli) Abg. der dt. konstituierenden Nationalversmlg. in Frankfurt a. Main, war er Angehöriger der radikal-linken Gruppierung „Donnersberg“, die sich im Juni 1848 von der Fraktion „Deutscher Hof“ (um Blum bzw. Vogt) abspaltete. Um slowen. und tschech. Forderungen (Prager Slawenkongreß) zuvorzukommen, stellte M. in der Sitzung vom 27. 5. 1848 einen Antrag, der die Rechte der nichtdt. Nationalitäten auf dem Boden des dt. Bundesgebietes gewährleisten sollte und am 31. 5. in modifizierter Form angenommen wurde. In der Debatte über §§ 2 und 3 (die nichtdt. Länder betreffend) des Entwurfes des Verfassungs-Ausschusses verneinte M. am 26. 10. 1848 die Aussicht, daß Österr. ein Gesamtstaat bleiben würde; falls dies jedoch möglich wäre, werde es zu keinem Anschluß an Deutschland kommen. Am 27. 10. 1848 stimmte M. für die Annahme der §§ 2 und 3 des genannten Entwurfes. Der radikale Antrag M.s, daß alle dt. Fürsten für sich und ihre Nachfolger der Regierung entsagen sollten, damit die Nationalversmlg. aus diesen Familien einen Fürsten wählen könne, der an die Spitze der konstitutionellen demokrat. dt. Monarchie gestellt werden solle, kam nicht zur Verhandlung. 1849 wanderte M. nach Nordamerika aus, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Er lebte dann in Galveston und Neubraunsfeld, erlag aber bald dem Gelben Fieber.