Maria (Marie) Valerie, Erzhgn. von Österr. (1868-1924)

Maria (Marie) Valerie Erzherzogin von Österreich. * Ofen (Buda, Ungarn), 22. 4. 1868; † Wallsee (NÖ), 6. 9. 1924. Jüngstes Kind K. Franz Josephs I. (s. d.) und Kn. Elisabeths (s. d.); obwohl ihre von Bischof Ronay geleitete Erziehung einen ung.-nationalen Charakter trug, wurde sie am meisten von dem Wr. Schulmann Kammel beeinflußt, der sie in Dt. und Geschichte unterrichtete. Am 31. 7. 1890 heiratete sie in Bad Ischl ihren Vetter 3. Grades von der Linie Toscana, Erzh. Franz Salvator (s. d.), und lebte dann mit ihrer großen Familie (10 Kinder) auf Schloß Wallsee a. d. Donau, wo sie von K. Franz Joseph gern und oft aufgesucht wurde. M. V. liebte es nicht, ihren hohen Rang in der Öffentlichkeit geltend zu machen. Sie genoß als Gelegenheitsdichterin in ihren Kreisen Ansehen, und ihr Tagebuch stellt für die Kenntnis des Privatlebens des alten K. eine wertvolle Quelle dar. Nach dem Ersten Weltkrieg nahmen sie und ihr Mann den unbetitelten Namen Habsburg-Lothringen an und behielten ihr Privatvermögen.

L.: RP vom 7. 9. 1924; Österr.-ung. Revue 9, 1890, S. 193 ff.; Giebisch–Gugitz; Nagl–Zeidler–Castle, Bd. 3, S. 654, Bd. 4, S. 1971, 2063; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Révai; E. C. C. Corti–H. Sokol, Der alte K., 1955, s. Reg.
(R. Lorenz)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 89
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