Markowski, Józef (1860-1920), Bildhauer und Arbeiter

Markowski Józef, Arbeiter und Bildhauer. * Siercza b. Wieliczka (Galizien), 22. 2. 1860; † ebenda, 6. 6. 1920. Bauernsohn; ab 1876 schnitzte er Heiligenfiguren aus Holz. Als er im Salzbergwerk Wieliczka arbeitete, versuchte er mit einem Messer verschiedene Figuren aus Salz zu formen, und verfertigte schließlich eine Replik der 1858 entstandenen Kapelle in der 4. Salzschicht (Kazanów) im Stil einer poln. Holzkapelle. Durch eifriges Selbststud. gelangte M. zur Beobachtung der Natur und des Modells. Er arbeitete in Holz, Salz und Stein. Sein bedeutendstes Werk ist die Kapelle der Hl. Kunigunde (Kinga) im Salzbergwerk Wieliczka (Hauptaltar mit Figur der Hl., Kanzel, Christus am Kreuz in Überlebensgröße, die Krippe von Bethlehem), welche er 1896–1912 mit Hilfe seines jüngeren Bruders, Tomasz M., ausführte. Für den Gekreuzigten wurde er auf der Weltausst. in Paris (1900) mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet.

W.: Kopien der Sixtin. Madonna und des Letzten Abendmahles, Hl. Eduard, alle Holz, alle 1880–96; Bergarbeiter mit Lampe, 3 Zwerge im Ballraum der Grube, Hl. Barbara, Christus im Grabe, Auferstehung von Piotrowina, Kapelle der Hl. Kunigunde, alle Salz, alle 1889–1912; Pietà, 1901, Grabmal für seine Töchter Maria und Magdalena, 1903, beide Stein, beide Siercza.
L.: Polska Sztuka Ludowa, Jg. 2, 1952, S. 155 ff.; D. Dobrowolska, Górnicy salinarni w Wieliczce i ich kultura w latach 1880–1939 (Die Salzbergarbeiter von W. und ihre Kultur in den Jahren 1880–1939), in: Etnografia Polska, Bd. 1, 1958, s. Reg.; J. Słowik, Wieliczka-Nowy ilustrowany opis salin (W. – Neue Beschreibung der Salzgrube), 1927, S. 48, 59; A. Długosz, Zabytki wielickie-Przewodnik (Denkmale von W. – Führer), 4. Aufl. 1966, S. 10; J. Lepiarczyk, Powiat Krakowski – Katalog zabytków sztuki w Polsce (Der Distrikt K. – Katalog der Kunstdenkmäler in Polen), Bd. 1, H. 6, 1951, S. 35.
(W. Bieńkowski)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 100
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