Martinak, Heinrich (1826-1879), Jurist und Politiker

Martinak Heinrich, Jurist und Politiker. * Capodistria (Koper, Istrien), 3. 7. 1826; † Graz, 15. 2. 1879. Vater des Vorigen; stud. an der Univ. Wien Phil. (1845 Dr.phil.) und Jus; 1848 ging er nach Laibach und trat 1849 in den Gerichtsdienst. 1852 Staatsanwalt in Gottschee, 1856 wieder in Laibach, 1859 erster Staatsanwalt in Agram, schließlich nach einigen Versetzungen OLGR in Graz. M. war Austroslawist, der 1848 die Adresse der Wr. Slowenen an die krain. Landstände unterzeichnete. Er war Vorsitzender des Slowen. Ver. in Laibach und leitete 1848 dessen Plenum. Er schrieb Zeitungsartikel und verfaßte eine Adresse an den K., in welcher er ein einheitliches Österr. und die Abberufung der slaw. Abg. aus dem Frankfurter Parlament verlangte, und verteidigte in einer Polemik mit Bleiweis (s. d.) das Recht auf Revolution und Nationalität. Sein Vater, Luka M. (* 13. 10. 1798; † 5. 2. 1850), war Gymnasialprof. in Capodistria und Laibach. Einer der wenigen Intellektuellen, die vor 1848 ihre slowen. Orientierung betonten und auf die Jugend großen Einfluß ausübten, unterrichtete er angesehene slowen. Schriftsteller, wie Trdina und Valjavec, und verkehrte mit Prešeren und Smole.

L.: SBL; Zgodovina slovenskega slovstva (Geschichte der slowen. Literatur), Bd. 2, 1959, S. 173, 194, 201.
(N. Gspan)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 115
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