Martinez August Frh. von, Polizeifachmann. * Machau (Machov, Böhmen), 25. 9. 1794; † Graz, 30. 4. 1871. Vater des Folgenden; vollendete in Wien das Rechtsstud.; begann 1819 als Praktikant beim Wr. Kriminalgericht, trat am 13. 3. 1820 als Auditoriatspraktikant in den Staatsdienst und kam am 8. 6. 1820 zur Wr. Polizeioberdion. Seine Sprachkenntnisse und seine Begabung förderten seinen raschen Aufstieg. Er wurde 1824 Unterkoär. in Wien, 1829 Sekretär der Gen. Polizeidion. Venedig, 1834 Reg. Rat und 1. Adjunkt in Mailand, 1835 Gubernialrat und Polizeidir. in Zara; 1843 übernahm er während eines Urlaubes die Leitung der Polizei in Innsbruck und wurde dort 1844 definitiv, 1847 als Hofrat zum Chef der neuen Zensuroberdion. bestellt, welche erst anfangs 1848 zu funktionieren begann, aber im März bereits wieder aufgelöst wurde. Zunächst Leiter der Wr. Polizeioberdion. (13. 3.–23. 4.), wurde er wegen seines Vorgehens im Fall Schütte vom Min. fallengelassen und nach Linz versetzt. Da er bis Mai die Zensurstelle liquidieren mußte, war er nicht lange auf diesem Posten, denn nach der Ernennung eines Linzer Polizeidir. verfiel M. mit 1. 6. 1848 endgültig in Quieszenz. Ein neuer Aufstieg begann 1852 mit der Ernennung zum Vizedir. der Polizeidion. Mailand, 1854 provisor., 1855 definitiver Dir. 1859 zum Polizeidir. in Triest ernannt, kam M. 1860 als Sektionschef ins Polizeimin. Er wurde auf eigenes Ansuchen 1864 in den Ruhestand versetzt und lebte dann in Graz. 1858 nob., 1864 Frh.