Marx, Anton Maria (1886-1939), Gerichtsmediziner

Marx Anton Maria, Gerichtsmediziner. * Prag, 25. 12. 1886; † Prag, 23. 2. 1939 (Selbstmord). Stud. an der Dt. Univ. Prag Med., 1911 Dr.med. Während des Stud. war er 1907/08 Demonstrator am Patholog. Inst., 1909 Demonstrator, 1910 provisor. Ass., 1911 Ass. am Gerichtsmed. Inst. 1913 war er zu einem einmonatigen Studienaufenthalt am Strassmanns-Inst. für Staatsarzneikde. in Berlin. 1919 Priv. Doz. für gerichtliche Med. an der Dt. Univ. Prag, 1927 besoldeter ao. Prof. an der med. Fak. der Dt. Univ. Prag, 1929 o. Prof. und als Nachfolger Dittrichs Vorstand des Gerichtsmed. Inst. In seinen wiss. Arbeiten befaßte sich M. insbesondere mit den Problemen der gerichtlichen Hämatol. (er arbeitete die zu seiner Zeit genaueste Methode zur Feststellung kleinster Blutspuren aus), Gynäkol. und Geburtshilfe, Pädiatrie, Epidemiol., Toxikol. und Psychiatrie. M. war Mitgl. zahlreicher gel. Ges., u. a. der Dt. Ges. der Wiss. und Künste für die Tschechoslowak. Republik.

W.: Ein Beitr. zur forens. Bedeutung von patholog. Frakturen, in: Z. für Medizinalbeamte, Jg. 25, 1912; Zur forens. Begutachtung von Veränderungen des Verdauungstraktes Oesophagusstenose durch tuberkulöse Lymphdrüsen. Pylorusstenose durch eine mit Gallensteinen gefüllte Gallenblase, in: Vierteljahresschrift für gerichtliche Med. und öff. Sanitätswesen, F. 3, Bd. 47, Suppl., 1914; Über den Tod durch Verschüttung, ebenda, F. 3, Bd. 56, 1918; Über zwei Fälle von Geburt in unverletzten Eihäuten und einem Fall von Glückshaube, in: Med. Klinik, Jg. 15, 1919; Über einen Fall akuter tödlicher Formalinvergiftung, ebenda, Jg. 15, 1919; Neue Methoden zur Differentierung kleinster Blutspuren . . ., in: Vierteljahresschrift für gerichtliche Med. und öff. Sanitätswesen, F. 3, Bd. 59, 1920; Zur Differentialdiagnose zwischen Abortus, Schwangerschaft und Erkrankung, in: Z. für Geburtshülfe und Gynäkol., Bd. 84, 1921; Die Bedeutung von Verletzungsbefunden für die Frage Selbstmord oder Mord, in: Dt. Z. für die gesamte gerichtliche Med., Bd. 2, 1923; Der Wert der Bestimmung der Protoplasmahysterese mittels der Alkoholausfallungsmethode für die forens. Blutuntersuchung, ebenda, Bd. 3, 1923; Erfahrungen mit Arsenvergiftungen, ebenda, Bd. 11, 1928; Zur Bewertung der Zeugenaussagen von Kindern . . ., ebenda, Bd. 11, 1928; Bemerkenswerte Fälle von Tötung kleiner Kinder, ebenda, Bd. 12, 1928; Mord im hyster. Dämmerzustand, in: Archiv für Kriminol., Bd. 85, 1929; Ermittlungshilfe und Straffälligenbetreuungen, gem. mit anderen, in: Beitrr. zur Rechtserneuerung 5, 1937; Plötzlicher Tod eines Arbeiters durch die Auflösung von Trychloräthylen im Verhältnis 1:7, gem. mit H. Langenecker, in: H. Fühner–H. Wielands Smlg. von Vergiftungsfällen, Bd. 9, 1938; etc.
L.: Fischer; Kürschner, Gel. Kal., 1925–35; Wer ist’s? 1935; UA, Stadtarchiv, beide Prag.
(E. Rozsívalová)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 120f.
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