Massalongo Caro Benigno, Botaniker. * Verona (Venetien), 25. 3. 1852; † ebenda, 18. 3. 1928. Sohn des Vorigen; stud. an der Univ. Padua Botanik, 1873 Dr.phil. 1872 holte ihn de Visiani als Ass. an das Botan. Inst. in Padua, wo er neben dem bedeutenden Mykologen Saccardo über Kryptogamen zu arbeiten begann. Ab 1876 hielt er selbst Vorlesungen, 1878 wurde er als Prof. für Botanik an die Univ. Ferrara berufen, wo er mehr als 30 Jahre wirkte. Seine bedeutendsten wiss. Leistungen vollbrachte M. auf dem Gebiet der Systematik der Lebermoose. Er bearbeitete außer den in Italien heim. Gruppen auch die Ausbeute zahlreicher Expeditionen, u. a. nach Südamerika und China, und behandelte eine größere Anzahl besonders schwieriger Formenkreise in Monographien. Ein zweites Gebiet, dem er zahlreiche Publ. widmete, war die Mykol. Seine Bearbeitung der Pilzflora des Gebietes von Verona führte er gem. mit Saccardo durch. Bei der Bestimmung der höheren Pilze kam ihm seine Freundschaft mit dem berühmten Mykologen Bresadola (s. d.) aus Trient zugute. M. war wohl der erste Botaniker in Italien, der Gallenbildungen an Pflanzen seine besondere Aufmerksamkeit zuwandte und dabei auch die anatom. Veränderungen der Wirtspflanzen genau beschrieb. Aus dieser Tätigkeit ging eine monograph. Stud. der Mycocecidien (= Pilzgallen) der Provinz Venetien hervor. Nicht nur an höheren Pflanzen konnte er teratolog. Bildungen feststellen, sondern auch an Lebermoosen und Pilzen. Stärker zeitgebunden sind seine Untersuchungen über die Entwicklung der Sexualität bei Pflanzen und über die Entwicklung von Blütenpflanzen aus Kryptogamen. Schließlich beschäftigte sich M. auch mit den Blütenpflanzen seiner Heimat sowie mit solchen aus Libyen und mit brasilian. Vertretern der morpholog. interessanten Familie der Podostemonaceae. Seine reichen Smlg. gingen nach seinem Tod in den Besitz des Museo municipale in Verona über. Die Gesamtzahl seiner botan. Publ. beträgt 264.