Matějček, Antonín (1889-1950), Kunsthistoriker

Matějček Antonín, Kunsthistoriker. * Budapest, 31. 1. 1889; † Rattay (Hrazené Rataje, Böhmen), 17. 8. 1950. Stud. Kunstgeschichte an den Univ. Wien und Prag, Dr.phil. 1912–17 Ass. der k. k. Zentralkomm. für Denkmalpflege. Nach dem Ersten Weltkrieg Prof. der Kunstgeschichte an der Kunstgewerbeschule in Prag, 1926 Priv.Doz. und ao. Prof., ab 1930 o. Prof. der Kunstgeschichte an der Univ. Prag. 1938/39 Dekan; Mitgl. der kgl. Böhm. Ges. der Wiss., der Archäolog. Komm. der Tschech. Akad. der Wiss. und Künste, Off. de l’Instruction publique. Als M. Dvořáks (s. d.) Schüler und Anhänger der Wr. Schule sowie durch seine reiche wiss. und langjährige pädagog. Tätigkeit wurde er gem. mit Birnbaum zum Begründer der modernen tschechoslowak. Kunstgeschichte. Schon während der Studienzeit nahm er als Kritiker regen Anteil am Kunst- und Kulturleben in Böhmen und beschäftigte sich auch später in zahlreichen Monographien tschech. Künstler des 20. Jh. mit der zeitgenöss. Kunst. Mit seiner Geschichte der Kunst schloß M. in der tschech. Kunstgeschichte, die bis dahin auf dt. Hdbb. angewiesen gewesen war, eine große Lücke. Durch seine weitgespannten Interessen hinterließ er fast auf jedem Gebiete der böhm. Kunstgeschichte eine markante Spur. Mit der Ausgabe des monumentalen Corpus der got. Tafelmalerei, die unter seiner Leitung von seinen Schülern vorbereitet wurde, bewährte er sich als hervorragender Pädagoge.

W.: Umění starého Řecka (Die Kunst im alten Griechenland), 1914; L’art tchèque contemporain, gem. mit Z. Wirth, 1920; Die böhm. Malerei des 14. Jh., 1921; Pasionál abatyše Kunhuty (Das Passionale der Äbtissin Kunigunde), 1922; Tschech. Architektur 1800–1920, gem. mit Z. Wirth, 1922; Dějepis umění (Geschichte der Kunst), 6 Bde., 1922–36; Modern and contemporary Czech Art, gem. mit Z. Wirth, 1924; Velislavova bible a její místo ve vývoji knižní ilustrace gotické (Die Welislaw-Bibel und ihre Stellung in der Entwicklung der got. Buchmalerei), 1926; Mistrovská díla československých malířů (Meisterwerke tschechoslowak. Maler), 1930; Hlasy světa a domova (Stimmen der Welt und der Heimat), 1931; Strahovská obrazárna v Praze (Die Bildergalerie am Strahow in Prag), 1931; Max Švabinský. Popisný seznam grafického díla (M. Š. Beschreibendes Verzeichnis seines graph. Werkes) 1923–33, 1933; Mistr Třeboňský (Der Meister von Wittingau), 1937; Česká malba gotická, 1938, dt.: Got. Malerei in Böhmen. Tafelmalerei 1350–1450, 1939; Mistři rané renesance (Die Meister der Frührenaissance), 1942; Nová Paka (Neupaka), 1945; Dějiny umění v obrysech (Geschichte der Kunst im Überblick), 1948; Mánesové. Antonín–Václav–Josef–Quido–Amalie (Die Mánes. Anton–Wenzel–Joseph–Guido–Amalie), 1949; etc. Zahlreiche Künstlermonographien.
L.: Uměni 3, 1955, 7, 1959; Cestami umění. Sborník prací k poctě šedesátých narozenin A. M. (Über die Wege der Kunst. Festschrift zum 60. Geburtstag A. M.s), 1949; Masaryk; Otto, Erg.Bd. IV/1; Příruční slovník naučný.
(M. Vilímková)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 136f.
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