Mauracher, Matthias (1788-1857), Orgelbauer

Mauracher Matthias, Orgelbauer. * Oberbichl b. Zell a. Ziller (Tirol), 24. 11. 1788; † Graz, 22. 11. 1857. Gründete 1818 als Autodidakt in Oberbichl eine Orgelwerkstatt und baute kleinere Orgeln. Er erfand die 1. Physharmonika und beschäftigte sich auch mit Altarbau. U. a. baute er 1830 die Orgel zu Heiterwang und führte den Umbau der Putzorgel von 1620 in der Stiftskirche Innichen 1850/51 durch. Sein Sohn, Matthias (auch Matthäus) M. (* Zell a. Ziller, 20. 7. 1818; † Salzburg, 7. 8. 1884), übertrug die Werkstatt 1861 nach Salzburg. Auf ihn und seine Söhne Johann, Matthäus und besonders Josef M. geht der von Bruckner (s. d.) angeregte und anerkannte Umbau der Orgel von St.Florian (OÖ) zurück. Johann († Salzburg, 12. 6. 1900) war Hoforgelbauer, Matthäus (* Zell a. Ziller, 26. 11. 1859; † Salzburg, 25. 1. 1939), fürsterzbischöflicher Domorgelbaumeister, führte auch eine Werkstätte in Graz, Josef (* Zell a. Ziller, 2. 2. 1845; † St. Florian, 5. 2. 1907) blieb ab 1875 in St. Florian (Schloß Hohenbrunn). Unter Matthäus, seinen Söhnen und dem Vetter Albert M., welcher der 2., von Johann M., um 1720 Orgelbauer in Kapfing i. Zillertal, begründeten Linie entstammte, entstanden 400 Orgelwerke. Josefs Söhne, Matthäus (* St. Florian, 20. 9. 1885; † Linz, 23. 8. 1954) und Anton M. (* St. Florian, 24. 11. 1896), führten die Orgelbauanstalt unter dem Namen Gebrüder Mauracher zunächst in Hohenbrunn weiter; 1926 übersiedelten sie nach Linz a. d. Donau, wo die Werkstätte nach dem Tode von Matthäus 1956 in den Besitz von R. Novak (Klagenfurt) überging.

L.: Salzburger Chronik vom 21. und 22. 8. 1884; Kath. Bll. aus Tirol, 1860, S. 10ff.; T. Aldrian, H. M., 1960; O. Eberstaller, Orgeln und Orgelbauer in Österr., in: Wr. musikwiss. Beitrr. 1, 1955; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Riemann; Kosch, Das kath. Deutschland; Biograph. Jb., 1903; Die Orgelbauanstalt Gebr. M. in Linz, 1950; Mitt. K. Steiner, Graz.
(K. Schütz)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 156f.
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