Mautner, Eduard (1824-1889), Journalist und Schriftsteller

Mautner Eduard, Journalist und Schriftsteller. * Pest, 13. 11. 1824; † Baden (NÖ), 2. 7. 1889. Stud. ab 1843 an den Univ. Prag und Wien Phil., Jus und Med., 1844 an der Univ. Leipzig Phil., wo er seine aus Prag stammenden Kontakte zu M. Hartmann (s. d.) und A. Meissner weiterpflegte und in seinem Denken vielfach davon bestimmt blieb. 1845 wendete er sich der Journalistik und der Schriftstellerei zu, 1847 kehrte er nach Wien zurück. Seine Teilnahme an der Märzrevolution von 1848 war vor allem journalist. Art. M. wurde als Theaterkritiker und Feuilletonist Mitarbeiter bei verschiedenen Tagesztg. und Z. Als Bühnendichter erhielt er durch sein vom Burgtheater 1851 aufgeführtes „Preislustspiel“ entscheidenden Auftrieb. 1855–64 Angestellter der Gen.Dion. der französ. Staatsbahnen, ab 1865 Hilfskraft in der Wr. Hofbibl. und anschließend Beamter im literar. Büro des Außenmin. in Wien. M. war vor allem ein hervorragender Feuilletonist und ein ausgezeichneter Übers. französ. und tw. auch engl. Versdichtungen ins Dt. Sprachliches Können und virtuos durchdachte Handlungen garantierten seinen Bühnenstücken Erfolg, wie z. B. „Églantine“, in welchem Ch. Wolter brillierte.

W.: Gedichte, 1847, 2. Aufl. 1858; Kleine Erzählungen, 1858; Gegen Napoleon. In Catilinam (Sonette), 1859; Ausgewählte Gedichte, 1889. Schauspiele: Das Preislustspiel, 1851; Gfn. Aurora, 1852; Églantine, 1863; Während der Börse, 1863; Die Sanduhr, 1871; Eine Mutter vor Gericht, 1872; Eine Kriegslist, 1878.
L.: N. Fr. Pr. und Wr. Ztg. vom 2. 7. 1889; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; Kosch; Kürschner, 1889; Nagl–Zeidler–Castle, Bd. 3, s. Reg.; Eisenberg, 1891; Wininger; Jüd. Lex.; Révai; Rollett, Neue Beiträge, Tl. 11, 1898, S. 60; Szinnyei; Wurzbach; ADB; J. Stern–S. Ehrlich, Journalisten- und Schriftsteller-Ver. Concordia 1859–1909. Festschrift, 1909; A. Müller–Guttenbrunn, Im Jh. Grillparzers, 1893, S. 190 ff.
(V. Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 164
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