Mebus, Eduard (1865-1936), Schauspieler und Regisseur

Mebus Eduard, Schauspieler und Regisseur. * Brünn, 6. 12. 1865; † Wiesbaden (Hessen), 10. 6. 1936. Sohn eines Beamten, Gatte der Folgenden; sollte ursprünglich Lehrer werden, nahm aber bei Karban Schauspielunterricht und debut. 1882 in Hratowitz. Noch im selben Jahr erhielt er ein Engagement als Liebhaber und Chargendarsteller am Klagenfurter Stadttheater. 1883–85 sowie 1887/88 war er in Innsbruck, 1885/86 in Czernowitz, 1888/89 in Augsburg und 1889/90 in Würzburg für Charakterrollen engagiert. 1890 wurde er nach Graz verpflichtet, wo er in den folgenden Jahren als Charakterdarsteller und ab 1896 auch als Regisseur zu den Stützen des Theaters zählte. 1900 wurde er Oberregisseur und übernahm zugleich die Aufgaben eines Dramaturgen. 1903–32 wirkte er in Wiesbaden, ab 1904 auch wieder als Oberregisseur für Schauspiel und Oper. In den letzten Jahren seiner Bühnentätigkeit widmete er sich ausschließlich der Opernregie, wobei er vor allem Wagner inszenierte. Sein Name ist eng verknüpft mit den Wiesbadner Maifestspielen der Vorkriegszeit, an deren künstler. Leitung er maßgeblichen Anteil hatte.

Hauptrollen: Borotin (F. Grillparzer, Die Ahnfrau); Burleigh (F. v. Schiller, Maria Stuart); Carlos (J. W. v. Goethe, Clavigo); Christian Ulrich, Erbförster (O. Ludwig, Der Erbförster); Meister Anton (F. Hebbel, Maria Magdalene); etc.
L.: Dt. Bühnenjb., 1933, S. 86, 1937, S. 110; Eisenberg; O. G. Flüggen, Biograph. Bühnenlex. der dt. Theater, 1892; Kosch, Theaterlex.; Wer ist’s? 1935.
(E. Marktl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 178
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