Medved Anton, Ps. Bistran, Dolenjec, Filodem, Zdeslav, LA, LV, Dichter. * Stein (Kamnik, Oberkrain), 19. 5. 1869; † Auersperg (Turjak, Unterkrain), 12. 3. 1910. Sohn eines wohlhabenden Faßbinders; stud. am Priesterseminar in Laibach, 1892 Priesterweihe, war dann Kaplan in verschiedenen z. Tl. entlegenen Orten und wurde zum Trinker. Nach einer Entziehungskur 1905–07 Kaplan in Bresnitz, nach einer schweren Krankheit lebte er bei der Familie Auersperg. M. dichtete schon als Gymnasiast und entwickelte sein Talent ab 1889 in der kath. Z. „Dom in svet“ (Heim und Welt). Einige seiner Gedichte erot. Inhalts sind 1890–93 in „Ljubljanski zvon“ (Laibacher Glocke) erschienen. Reflexiver Lyriker, der idealist. Tradition Levstiks (s. d.), Stritars und Gregorčič’ (s. d.) folgend, erfüllte er mit seinen beiden Gedichtsmlg. das von A. Ušeničnik in den Z. „Čas“ (Zeit) und „Katoliški obzornik“ (Kath. Rundschau) entwickelte Programm und die Forderung der kath. Ästhetik und Phil., neben dem Modernen vor allem erhabene Ideale zu besingen und klass. Formen einzuhalten. In M.s Lyrik sind das körperliche und seel. Leid stark fühlbar. Starken Nachdruck gab er den seiner früh verstorbenen Mutter gewidmeten Gedichten. M. schrieb auch lyr., klassizist. Dramen hist. Inhalts und kürzere zeitgenöss. Theater- und Volksstücke, die jedoch für Aufführungen wenig geeignet waren.