Mellitzer Georg sen., Fabrikant. * St. Veit i. Defereggen (Osttirol), 7. 4. 1819; † Innsbruck, 20. 3. 1881. Bauernsohn; war in seiner Jugend gem. mit dem gleichfalls aus St. Veit stammenden J. Stemberger (1824–95), dessen Schwester Theresia (1818–81) er 1842 heiratete, Wanderhändler. 1854 eröffneten M. und Stemberger in Klagenfurt einen ortsfesten Strohhuthandel und 1860 in Agram ein Zweiggeschäft. 1863 errichteten sie in Domschale b. Laibach eine eigene Produktionsstätte und in Wien unter der Fa. Johann Stemberger eine weitere Niederlassung (ab 1888 Johann Stemberger & Co., 1939–1965 Stemberger & Mellitzer); das Klagenfurter Geschäft bestand unter der Fa. Simon Großlercher weiter. 1870 trat an die Stelle des nichtmechanisierten Betriebes in Domschale eine mit Hutpreßmaschinen ausgerüstete Fabrik in Mannsburg (Oberkrain). Bei diesem Werk, das seit 1876 auch Strohhutnähmaschinen verwendete und sich durch verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen auszeichnete, handelte es sich zunächst um eine Einzelfa., ab 1888 aber um die Gesellschaftsfa. Georg Mellitzer & Co. Das Absatzgebiet der Fabrik umfaßte bald die ganze Monarchie, bedeutende Warenmengen konnten nach Deutschland, Schweden, Rußland und dem Orient exportiert werden. Eine 1874 in Brünn entstandene Filiale (Andreas M., 1832–93) wurde 1888 ebenfalls in eine Gesellschaftsfa. umgewandelt (Stemberger & Holzer). Nach M.s Tod wurde das Agramer Geschäft nach Graz verlegt (1882) und dort unter der Fa. Stemberger & Mellitzer von Georg M. jun. (1848–1931) und dessen Gattin Theresia, geb. Großlercher, geführt. Leiter der Fabrik in Mannsburg war ein anderer Sohn M.s, Leopold M. (1852–1902).