Mencinger Janez, Ps. Jankomir, Janko Mir, J. M-i-r, Nejaz Nemcigren, Sulfurij Udrihovič, Sivor, Schriftsteller. * Brod i. d. Wochein (Brod v Bohinju, Oberkrain), 26. 3. 1838; † Gurkfeld (Krško, Unterkrain), 12. 4. 1912. Stud. 1857/58 klass. Philol., ab 1858 Jus an den Univ. Wien und Graz, 1864 Dr. jur. Nach Konzipiententätigkeit bei einem Anwalt hatte er ab 1871 eine eigene Advokaturskanzlei zuerst in Krainburg, ab 1882 in Gurkfeld. M. dichtete bereits als Gymnasiast. Er stand der literar. Generation der „Vajevci“ sehr nahe und war mit Stritar befreundet. Er schloß sich mit kürzerer Prosa den Mitarbeitern von „Slovenski glasnik“ (Slowen. Anzeiger) und später von „Ljubljanski zvon“ (Laibacher Glocke) an, schrieb Novellen (in welchen er als erster das Bürgertum schilderte), kulturphilosoph.-utop. sowie autobiograph. und satir. Prosa. Eine der bemerkenswertesten Schöpfungen in der slowen. Literatur ist sein utop. Roman „Abadon“, wo er in irren intellektuellen Träumen die Vernichtung der Menschheit durch apokalypt. Katastrophen schildert, in dieser Selbstvernichtung jedoch die Keime der Wiedererstehung und Rückkehr zum Erhabenen im Menschen voraussagt und zu einer tw. konservativen Lösung des Problems gelangt. M. war ein krit. Betrachter der einheim. und mitteleurop. Lebensweise, der jede aktive polit. Betätigung ablehnte. Ab 1897 widmete er sich nur mehr Übers.