Mensdorff-Pouilly-Dietrichstein, Albert Gf. (1861-1945), Diplomat

Mensdorff-Pouilly-Dietrichstein Albert Graf, Diplomat. * Lemberg, 5. 9. 1861; † Wien, 15. 6. 1945. Neffe des Vorigen; ab 1896 an der österr. Botschaft in London, 1904–14 als Botschafter tätig, hatte er nahe Beziehungen zum engl. Königshaus. 1917 führte er in offiziellem Auftrag in der Schweiz mit dem brit. Kabinettsmin. Smuts Friedensgespräche, in welchen eine mögliche Umbildung der Monarchie erörtert wurde. Ab 1920 erster Delegierter bei der Völkerbundversmlg., wo er, insbesondere anläßlich der Verh. der Genfer Protokolle von 1922, die den wirtschaftlichen und finanziellen Wiederaufbau Österr. ermöglichten, eine bedeutsame Rolle spielte. Mitgl. des Herrenhauses und Geh. Rat.

L.: Polit. Briefwechsel, Tagebücher, beides Manuskripte, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien; E. Jentschek, A. Gf. M.-P.-D., phil. Diss. Wien, 1965; N. Fr. Pr. vom 2. 9. 1913; Wr. Ztg. und RP vom 22. 5. 1917; Knauer; Wer ist Wer?; Kosch, Das kath. Deutschland; Wer ist’s? 1905–35; G. Franckenstein, Facts and Features of my Life, 1939, s. Reg.; G. Ladner, Seipel – zur Geschichte der Entstehung der Genfer Protokolle, phil. Diss. Wien, 1962; W. K. Hancock, Smuts, Bd. 1, 1962, S. 466 ff.
(A. Breycha-Vauthier)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 28, 1974), S. 224
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