Merkel, Rudolf (1870-1944), Jurist

Merkel Rudolf, Jurist. * Prag, 25. 3. 1870; † Freiburg i. Br., 21. 1. 1944. Sohn des Kriminalisten und Rechtsphilosophen Adolf M. (* Mainz, 11. 1. 1836; † Straßburg, 30. 3. 1896); stud. an den Univ. Straßburg (1892 Dr. jur.) und München Jus. Zunächst im Gerichtsdienst in Straßburg angestellt, habil. er sich 1896 an der Univ. Freiburg i. Br. als Priv. Doz. für französ. Zivilrecht und Zivilprozeß und wurde 1897 ao. Prof., 1899 o. Prof. für französ. Zivilrecht und bad. Landrecht, Zivilprozeß und dt. bürgerliches Recht an der Univ. Freiburg. Wiss. arbeitete M., die wegweisenden Gedanken seiner Habil.Schrift über die Gefährdungshaftung fortsetzend, auf dem Gebiet des Schadensersatzrechts und brachte vor allem die „Juristische Enzyklopädie“ seines Vaters noch mehrfach heraus, zuletzt 1922 in der 7. Aufl. Außerdem betätigte er sich – ab 1911 bad. Hofrat – als Stadtverordneter und im Vorstand der national-liberalen Partei und war Präs. des Arbeiterbildungsver. Auch nach der 1935 erfolgten Emeritierung setzte er seine Lehrtätigkeit noch einige Zeit fort und nahm sie während des Zweiten Weltkrieges wieder auf.

W.: Die Kollision rechtmäßiger Interessen und die Schadensersatzpflicht bei rechtmäßigen Handlungen, 1895. Hrsg.: A. M., Jurist. Enz., 2.–7. Aufl. 1900–22; etc.
L.: Kürschner, Gel. Kal. 1925–40/41; Wer ist’s? 1906–35; Gedächtnisansprache des Dekans G. Boehmer bei der Beerdigung am 15. 1. 1944, Manuskript.
(H. Thieme)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 28, 1974), S. 231
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