Metzner, Hugo (1882-1926), Offizier und Ballistiker

Metzner Hugo, Offizier und Ballistiker. * Troppau (Opava, österr. Schlesien), 14. 6. 1882; † Wien, 18. 10. 1926. Sohn eines k. k. Übungsschullehrers; absolv. die Techn. Militärakad., 1902 Lt. beim Div. Art.Rgt. 4, besuchte 1905–07 die Kriegsschule (Art.Abt.), stud. dann zwei Jahre an der Techn. Hochschule in Wien. Wurde dann unter gleichzeitiger Verwendung beim Art.Stab dem Techn. Militärkomitee (TMK) zugeteilt. Im August 1914 war M. zur Erprobung der 8 cm Ballonabwehrkanone Modell 1914 kurze Zeit, vom September 1915 bis März 1916 als Batteriekmdt. an der Ostfront. In das TMK zurückberufen, wurde M. Anfang Mai 1916 zum Vorstand der 6. Abt. der I. Sektion ernannt, da er sich vor allem mit den neuartigen Ballistikproblemen des artillerist. Schießens gegen Luftziele befaßt hatte. Als Kmdt. der von ihm geschaffenen Luftfahrzeugabwehr (LFA)-Schule war M. vom Frühjahr 1918 bis zum Umsturz an der Südfront. Nach Aufstellung des Bundesheeres 1923 Obst., war er bis 1926 als Referent der Waffentechn. Abt. und Leiter vieler Kurse unermüdlich tätig. Er stellte die Berechnung der Schießtafeln, die Verfassung von Schießanleitungen und von sonstigen Behelfen auf die modernste Grundlage und trug durch die hervorragende Schießausbildung der Luftfahrzeugabwehrbatterien zur Abwehr der feindlichen Flieger wesentlich bei. Auf dem Spezialgebiet des artillerist. Schießwesens und der Ballistik war M. ein im In- und Ausland anerkannter Fachmann.

W.: Vierstellige logarithm.-trigonometr. Tafeln für Winkel in Strichen (anonym); etc.
L.: RP vom 21. 10. 1926; ÖWZ vom 29. 10. 1926; KA Wien.
(W. Hummelberger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 28, 1974), S. 253
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