Michalitschke Anton, Mathematiker und Schriftsteller. * Rokitnitz i. Adlergebirge (Rokytnice v Orlických Horách, Böhmen), 16. 8. 1861; † Prag, 7. 12. 1924. Stud. an der dt. Univ. Prag Jus, dann Mathematik und Physik. Ass. an der Dt. Techn. Hochschule, ab 1893 gleichzeitig Prof. am Dt. Staatsgymn. in Prag-Altstadt, ab 1900 an der Prager dt. Lehrerinnenbildungsanstalt, 1902 Bez.Schulinspektor für die dt. Volks- und Bürgerschulen. M. erwarb sich große Verdienste um die Pflege und Gestaltung des dt. Schulwesens sowie um Jugendfürsorge und Kinderschutz. Ab 1909 Prof. am Dt. Staatsgymn. in Prag-Graben, nach Auflösung dieser Anstalt am Dt. Staatsgymn. in der Stephansgasse, außerdem war er am pädagog. Seminar der Dt. Univ. Mitarbeiter von O. Willmann. 1923 wurde er aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt. M. entfaltete eine ausgedehnte wiss. und schriftsteller. Tätigkeit, bes. auf mathemath., astronom. und musiktheoret. Gebiet. Erfinder des Caelo-Telluriums, das auch als Lehrmittel in den Schulen eingeführt wurde. In den 90er Jahren gründete er gem. mit Wolff-Zdekauer und Hueppe den „Deutschen Verein zur Pflege von Jugendspielen in Prag“ (erste offizielle Einführung des Sports an Prager dt. Schulen), war Obmann des Smichower „Deutschen Fortbildungsvereins“ und des „Adlergebirgsvereins“ in Prag, welcher der Unterstützung bedürftiger Landsleute im Adlergebirge diente.