Michejda, Jan (1853-1927), Politiker und Jurist

Michejda Jan, Jurist und Politiker. * Albersdorf (Olbrachcice, österr. Schlesien), 18. 7. 1853; † Skotschau (Skoczów, österr. Schlesien), 14. 5. 1927. Bruder des Vorigen, Onkel des Folgenden; stud. an den Univ. Krakau und Wien Jus und war dann als Advokat in Teschen tätig. 1890 einer der drei poln. Abg. zum galiz. Landtag in Troppau, wo er bis 1918 die poln. Interessen vertrat. Mitgl. des Landesausschusses. 1901 Reichsratsabg. und Vizepräs. des Polenklubs. 1901 gründete M. den poln. Turnver. „Sokół“ in Teschen und den Sparkassenver. nach dem System Raiffeisen. M. kämpfte für die Gleichberechtigung der poln. Sprache in Schule und Amt und machte sich um die Gründung und um die Verstaatlichung des poln. Gymn. in Teschen sowie 1904 um die Einführung poln. Klassen an der dt. Lehrerbildungsanstalt verdient. 1918 kämpfte er um die Anerkennung des Teschener Schlesiens als einen Tl. des vereinten Polens. 1918/19 war er Präs. des Nationalrates des Teschener Schlesien, ab 1920 Präs. der Schles. Advokatenkammer. 1920 wurde M. Vorsitzender der Landesregierung in Teschen, 1922 Bürgermeister von Teschen.

L.: Knauer; F. Freund, Das österr. Abgeordnetenhaus. Ein biograph. statist. Hdb. 1911–17, 1911; Wielka Enc. Powszechna PWN; L. Brożek, Wspomnienia Cieszyniaków (Erinnerungen der Teschener), 1964, s. Reg.; Z. Kirkor-Kiedroniowa, Dr. J. M., Manuskript, Materialien des Poln. biograph. Lex., Krakau; Biograph. Kartothek Schlesiens, Schles. wiss. Inst., Kattowitz (Polen).
(J. Skowrońska)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 28, 1974), S. 261
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