Micheuz (Mihevec), Jurij (1805-1882), Komponist

Micheuz (Mihevec) Jurij, Komponist. * Laibach, 22. 3. 1805; † Mennecy (Frankreich), 1. 9. 1882. Gab das geplante Jusstud. auf und besuchte die Musikschule. Schon als Gymnasiast komponierte M. anläßlich des Laibacher Kongresses 1821 einen Militärmarsch, 1828 wurden in Wien am Leopoldstädter Theater drei seiner kom. Singspiele aufgeführt, 1836 führte er in Laibach und 1839 in Wien seine Werke auf, um 1840 ging er nach Paris und London. Ab 1878 lebte er in ziemlicher Armut in Frankreich. M. war ein fruchtbarer, techn. versierter Pianist und Komponist, der zahlreiche Étuden, Polonaisen, Romanzen, Fantasien etc. nach Opernmelodien, meist als Unterhaltungs- oder Salonmusik, schrieb. Dem Stil nach Klassizist, verwendete er Elemente der Frühromantik ohne besondere Originalität.

W.: Der Wanderer und der Bach (Kantate), ca. 1829; Lustlager-Symphonie, 1836; Grandes variations de concert sur un thème original . . ., 1836; Konzert für Klavier und Orchester, 1839; Les petits concerts du violoniste . . .; etc. Singspiele: Das Feenkind, Ein ungetreuer Diener seiner Frau, Die Radikalkur, alle ca. 1828. Opern: Recht behalten die Planeten, 1835; Die Maske oder die Männerfeindinnen, 1840; etc.
L.: L. M. Škerjanc, J. M., slovenski skladatelj in pianist (J. M., ein slowen. Komponist und Pianist), 1957; Muzička Enc.; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Fétis; F. Pazdirek, Universalhdb. der Musikliteratur aller Zeiten und Völker, 1904 ff.; Riemann; SBL; Wurzbach; Nouvelle biographie generale, 1850; Enc. Jug.; Nar. Enc.; D. Cvetko, Zgodovina glasbene umetnosti na Slovenskem (Geschichte der Tonkunst in Slowenien), Bd. 2, 1959, S. 266 ff.
(N. Gspan)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 28, 1974), S. 263
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