Mikan Johann Christian, Botaniker und Entomologe. * Teplitz (Teplice, Böhmen), 5. 12. 1769; † Prag, 24. 12. 1844. Stud. an der Univ. Prag Med., 1793 Dr. med. Nach kurzer Tätigkeit als prakt. Arzt wandte er sich bald seinen Lieblingswiss. Botanik und Entomol., auf welch letzterem Gebiete er zuerst durch die genaue Beschreibung einiger Schwebfliegenarten bekannt wurde, zu. 1796 Prof. der Botanik für Hörer der Phil., 1800 Prof. für allg. Naturgeschichte an der Univ. Prag. 1798 war er Helfer seines Vaters, des als Botaniker wie als Chemiker bedeutenden Joseph Gottfried M. (1742–1814), nach dessen Übertritt in den Ruhestand (1811) und der darauf erfolgten Trennung von Botanik und Chemie in selbständige Fächer wurde M. Prof. für Botanik an der med. Fak. der Univ. Prag. 1811 unternahm er eine Stud.Reise nach Malta, Spanien und den Balearen. 1817 Mitgl. der Brasilien-Expedition, die aus Anlaß der Vermählung von Erzhgn. Leopoldine (s. d.) mit dem nachmaligen K. von Brasilien, Dom Pedro de Alcantara, ausgerüstet wurde und an der neben M. auch Natterer als Zoologe, Pohl als Mineraloge, Schott als Gärtner und Th. Ender (s. d.) als Landschaftsmaler beteiligt waren. Die Mehrzahl der Sammlungsgegenstände wurde dem eigens für diese Expedition gegründeten brasilian. Mus. in Wien einverleibt. Nach seiner Rückkehr war M. häufig kränklich und mußte sich immer wieder zur Kur in Italien aufhalten, 1831 i. R. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. wurde die im trop. Amerika heim. Korbblütlergattung Mikania, die zahlreiche Arten von Schlingpflanzen und Sträuchern umfaßt, nach ihm benannt.