Millinković, Theodor von (1841-1903), Feldmarschalleutnant

Millinković Theodor von, General. * Laćarak (Syrmien), 1. 3. 1841; † Wien, 31. 10. 1903. Absolv. die Genieakad. in Klosterbruck b. Znaim, aus der er 1859 als Lt. zum Geniebaon. 11 ausgemustert wurde. In diesem Jahre arbeitete M. beim Festungsbau in Franzensfeste, während des Feldzuges von 1866 stand er in Olmütz in gleicher Verwendung. Nach Besuch der Kriegsschule 1866–68 kam M. nach Ragusa, wo er für verschiedene Triangulierungsarbeiten herangezogen wurde, 1869 machte er die Expedition in die Krivošije zur Aufstandsbekämpfung mit. 1871 als Hptm. in Zara in Gen.Stabsverwendung, erhielt M. im Februar 1872 seine Einteilung im Triangulierungs-Calcul-Büro des Gen.Stabes in Wien, 1872/73 machte er eine Expedition für topograph. Aufnahmen in die türk. Grenzgebiete mit. 1873–75 wirkte M. als Abt.Leiter bei der Triangulierung in der Militärgrenze, 1875–77 arbeitete er beim Militärkmdo. in Triest als Gen.Stabsoff. Im Juli 1877 als provisor. Vizekonsul nach Sarajewo entsandt, hatte M. dort als guter Kenner der Verhältnisse Bosniens militär. Erkundungen vorzunehmen. 1878 machte er den Okkupationsfeldzug im Hauptquartier des 13. Armeekorps mit (Mjr.), war dann beim Gen. Kmdo. in Sarajewo, ab 1879 wirkte er im Landesbeschreibungsbüro des Gen.Stabes in Wien. Er unternahm verschiedene Rekognoszierungsreisen nach Serbien und leitete 1882/83 als Obstlt. die oriental. Gruppe dieses Büros. Im Oktober 1883 zum Min.Residenten in Montenegro ernannt, vertrat M. (1886 Obst., 1891 GM, 1895 FML) die Monarchie bis 9. 11. 1895 in Cetinje. 1896 mit Wartegebühr beurlaubt, verblieb M. bis zu seinem Tode ohne Anstellung. 1885 nob. Sein Sohn, der Seeoff. Milan v. M. (* 1875), kommandierte während des Ersten Weltkrieges verschiedene Torpedofahrzeuge, 1917/18 als Fregattenkapitän den „Orjen“, der mit der Kreuzerdiv. in der Bocche di Cattaro lag. Während der Matrosenmeuterei im Februar 1918 fügte sich M. den Forderungen der Matrosen und verließ sein Schiff. Hierauf seines Kmdo. enthoben, war er zunächst beim Hafenadmiralat in Pola eingeteilt, bei Kriegsende 1918 stand er beim Heeresgruppenkmdo. Boroević (s. d.) als Verbindungsoff. des Flottenkmdo. in Verwendung. Nach 1918 diente M. noch als Linienschiffskapitän in der jugoslaw. Marine, 1923 i. R.

L.: Die Reichswehr und Fremden-Bl. vom 2. 11. 1903; Militär-Ztg. und Die Vedette (Beilage zur Reichswehr) vom 4. 11. 1903; Gatti, Bd. 1, S. 1018; KA Wien. Milan M.: R. Plaschka, Cattaro-Prag, 1963, s. Reg.; KA Wien.
(R. Egger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 306f.
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