Millosicz, Georg Frh. von (1819-1890), Admiral

Millosicz Georg Frh. von, Admiral. * Botoşani (Moldau), 18. 10. 1819; † Leoben (Stmk.), 24. 7. 1890. Diente bis September 1843 im IR 61, zuletzt als Korporal. Nach seinem Austritt aus dem Heer ließ sich M. im Oktober 1843 als Matrose für die Kriegsmarine anwerben und machte 1844–46 Fahrten in die Levante und nach Syrien mit. 1846 zum Marinekadetten ernannt, kommandierte er die Lagunentransportflottille, 1848/49 kämpfte er als Kmdt. eines Kanonenbootes in der Lagune, vor Ancona und bei der Blockade von Venedig. Nach verschiedenen Einschiffungen und Verwendungen in den folgenden Jahren war M. 1859 vor Lissa Kmdt. der Korvette „Minerva“, 1861/62 hatte er in Pola die Bauleitung der Fregatte „Schwarzenberg“, welche er 1866 in der Schlacht b. Lissa als Linienschiffskapitän mit Auszeichnung kommandierte. 1867 als Insel- und Festungskmdt. von Lissa, 1868 als Kmdt. des Seearsenals in Pola in Verwendung, unternahm M. 1869 eine Mission nach England, im Oktober dieses Jahres kommandierte er die in der Bucht von Cattaro zur Bekämpfung des Aufstandes in Süddalmatien versammelten Schiffe. 1869 provisor. Escadrekmdt., 1870 Kontreadmiral, 1871–83 war er Stellvertreter des Chefs der Marinesektion des Kriegsmin., 1882 Vizeadmiral, 1883 i. R. M., der eine große administrative Begabung hatte, besaß eine gewisse Abneigung gegen alle Neuerungen. Bei der Vergabe von Bauaufträgen für Schiffe trat er entschieden für die Beschäftigung inländ. Firmen ein. Er war ein begeisterter Sammler klass. Altertümer und ein bedeutender Numismatiker. Teile der „Sammlung Millosicz“, von der 1885 ein gedruckter Katalog erschien, gelangten 1890 in die Antikensmlg. des Kunsthist. Mus. in Wien. 1872 nob., 1884 Frh.

L.: N. Fr. Pr. vom 26. 7. 1890; Militär-Ztg. vom 29. 7. 1890; H. Bayer v. Bayersburg, Österr. Admirale . . . 1867–1918, in: Österr.-Reihe, Bd. 154/56, 1962; W. Wagner, Die obersten Behörden der k. u. k. Kriegsmarine, in: Mitt. des Österr. Staatsarchivs, Erg. Bd. 6, 1961, s. Reg.; Lhotsky 2/2, S. 616; KA Wien.
(R. Egger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 307f.
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