Misiołek Leon, Buchdrucker und Politiker. * Dębowiec, Bez. Jasło (Galizien), 8. 2. 1860; † Krakau, 25. 12. 1926. Erlernte das Buchdruckergewerbe und arbeitete später in Druckereien in Tarnow, Krakau und Lemberg, wo er geheimen sozialist. Arbeiterzirkeln angehörte. M. war einer der Gründer der Galiz. Sozialdemokrat. Partei in Krakau (1891) und erster Sekretär des von der Partei gegründeten Unterstützungs- und Bildungsver. „Siła“ (Kraft). 1892 wurde er in das westgaliz. Parteikomitee gewählt. 1893 berief M. nach Krakau einen Parteikongreß ein, dessen Vorsitz er führte. 1897–1919 war er Mitgl., später Vizepräs. und schließlich Präs. der Exekutive der Poln. Sozialdemokrat. Partei für Westgalizien und Schlesien (bis zur Vereinigung von PPSD und PPS – Poln. Sozialist. Partei) mit dem Sitz in Krakau und gleichzeitig Mitgl. des Krakauer Parteikomitees, dessen Vorsitzender er jahrelang war. Ab 1911 kandidierte er mehrmals im Kreis Biała-Auschwitz für den Reichsrat, 1919 Abg. zum galiz. Sejm für den Kreis Krosno. 1922 Senator der Woj. Kielce (das Hauptgebiet seiner damaligen Tätigkeit war die Wirtschaftskomm.). M. war auch in Schlesien (Michalkowitz, Karwin etc.) tätig. Ab 1900 arbeitete er bei der Ztg. „Naprzód“ (Vorwärts) als Metteur und verantwortlicher Red. M. gründete den Fachverband der Drucker, war Präs. der Filiale der Ztg. „Ognisko“ (Brennpunkt) in Krakau und 1915–19 Präs. des Verbandes der westgaliz. Drucker. 1919–22 war er Stadtrat von Krakau, ab 1923 Präs. des Rates der Krankenkasse in Krakau. Er war auch einer der Gründer der Volkshochschule und Vorsitzender der Parteikomm. für Volksbildung in Krakau sowie Gründer und Präs. der Ges. der Kinderfreunde.