Missia, Jakob (1838-1902), Erzbischof

Missia Jakob, Erzbischof. * Mauthdorf b. Luttenberg (Mota pri Ljutomeru, Unterstmk.), 30. 6. 1838; † Görz, 24. 3. 1902. Bauernsohn; stud. in Graz und Rom Theol., 1863 Priesterweihe und Dr.theol. 1864–66 Präfekt im Priesterseminar in Graz, 1866–71 Hofkaplan und Sekretär der Bischöfe Attems und Zwerger, 1871–79 Kanzler und Konsistorialrat, 1879 Domherr, 1884 Bischof von Laibach, 1897 Erzbischof von Görz, 1899 Kardinal. M. bemühte sich sehr um die Wiederbelebung von Orden und Klöstern (1887 berief er die Ges. Jesu und die Karmeliterinnen nach Krain) und um das religiöse Leben überhaupt. Als Bischof von Laibach griff er auch in das polit. Leben ein (bes. 1895 bei den krain. Landtagswahlen), weshalb er von der liberalen Intelligenz wie Kette (s. d.), Hribar (s. d.) und Tavčar als den slowen. nationalen Bestrebungen feindlich angesehen und heftig attackiert wurde. M., eine umstrittene Persönlichkeit im Kulturleben und in der Politik, bewirkte, wie F. Lampe (s. d.) in einem Nachruf schrieb, eine „zweite Renaissance der katholischen Slowenen“.

L.: Katoliški obzornik vom 23. und 24. 3. 1902; L’ Illustrazione Italiana vom 13. 4. 1902; Benediktus-Bote, F. 17, H. 3, 1966; Nova Mladika, 1972, S. 224 ff.; SBL; Nar. Enc.; Voditelj v bogoslovnih vedah (Führer durch die theolog. Wiss.), 1902, S. 335 ff.; I. Prijatelj, J. Kersnik, njega delo in doba (J. K., sein Werk und seine Zeit), Bd. 2, 1914, S. 177, 213, 227, 322 ff.
(N. Gspan)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 320
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