Mitis, Georg Frh. von (1810-1889), Jurist

Mitis Georg Frh. von, Jurist. * Wien, 17. 4. 1810; † Wien, 25. 7. 1889. Onkel des Folgenden, Neffe des Technikers Ignaz v. M. (s. d.); trat nach Abschluß des Jusstud. (1831) in die Hofkammerprokuratur und das niederösterr. Landrecht ein. 1838 kam M. in die Staatsratskanzlei, später an das niederösterr. Oberlandesgericht und 1841 als Ratsprotokollist an die Oberste Justizstelle in Wien. 1844 Landrat, 1846 Aushilfsreferent des Appellationsgerichts in Wien. 1844–48 war M. als Mitgl. des Ritterstandes im niederösterr. Landtag, wo er in den meisten Komitees tätig war. 1848 leitete er die Delegation, welche die prakt. Bewährung der Rechtseinrichtungen in den dt. Rheinlanden und in Belgien stud. sollte, und wurde nach seiner Rückkehr Min.Rat (1848). M., der an den Vorarbeiten zur Umgestaltung des Gerichtswesens in Österr. hervorragenden Anteil hatte, wurde 1849 Präs. der Gerichtseinführungskomm. für Österr. unter der Enns, 1850 Präs. des Landesgerichts Wien. Den Vorschlag, Statthalter von NÖ zu werden, lehnte er ab, um im Justizdienst bleiben zu können. 1861 als Sektionschef ins Justizmin. berufen, führte er während der Erkrankung des Justizmin. Pratobevera eineinhalb Jahre die Administrativgeschäfte des Min. und vertrat den Min. auch im Reichsrat, 1879 i. R. 1867 Frh., 1873 Geh.Rat.

L.: N. Fr. Pr. und Wr. Ztg. vom 26. 7. 1889; Jurist. Bll., Jg. 18, 1889, S. 355; Wurzbach; Maasburg, S. 332.
(B. Böck)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 320f.
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