Moroder, Franz (1847-1920), Kaufmann und Kommunalpolitiker

Moroder Franz, Kaufmann und Kommunalpolitiker. * St. Ulrich i. Gröden (Südtirol), 4. 9. 1847; † ebenda, 13. 5. 1920. Vater des Bildhauers Rudolf M. (–Lenert, s. d.); besuchte die Realschule in Brixen und Trient, bildete sich im Handelsfache aus und hielt sich zur Erlernung der Sprachen monatelang in Belgien, Holland, Paris und London auf. Gem. mit seinem Bruder gründete er die Fa. Gebrüder M. und erwarb bald nach der Jahrhundertwende die Fa. F. Simmler, Altarbauerei in Offenburg (Baden). Ab 1872 wirkte M. durch mehr als 40 Jahre im Gemeinderat von St. Ulrich, 1902–08 als Bürgermeister. Er begründete 1906 die Sparkasse in St. Ulrich, sorgte für den Bau der Hochdruckleitung, 1906/07 für den Umbau der Pfarrkirche und machte sich um die Markterhebung von St. Ulrich (1908 Ehrenbürger) verdient. M., der zu den Mitbegründern der Sektion des DÖAV gehörte und auch deren Obmann war, galt als hervorragender Kenner der ladin. Sprache, der Geschichte und des Brauchtums des Grödentales.

W.: Das Grödner Tal, 1889, 2. Aufl. 1914; Das Deutschtum in Gröden, 1911; Der Religionsunterricht in Gröden, 1912; Nochmals ein offenes Wort, ca. 1912.
L.: W. Moroder, Markt St. Ulrich im Grödentale, 1908, S. 56, 66, 68, 71; A. Haberlandt, Die Holzschnitzerei im Grödner Tale, 1914; Gröden und sein Heimatmus., 1966, S. 43.
(R. Moroder)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 376f.
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>