Morpurgo Giuseppe Lazzaro, Versicherungsfachmann und Schriftsteller. * Görz, 1759; † Triest (?), 1835 (?). Onkel des Vorigen und des Reeders Elio Frh. v. M. (s. d.); stammte aus einer Familie von Seidenfabrikanten; verbrachte Kindheit und Jugend in Triest und Verona und erhielt eine kaufmänn. und jurist. Ausbildung, deren Schwerpunkte dem Versicherungswesen galten. Anfangs mit den Bonapartisten sympathisierend, begrüßte er die Rückkehr der Österr., da er sich nach der allg. katastrophalen Situation unter napoleon. Herrschaft davon einen wirtschaftlichen Aufschwung versprach. M. begann seine Karriere wahrscheinlich beim Banco d’Assicurazioni e Cambi marittimi, der von G. E. Frohn, J. Hierschel und M.s Lehrer G. de’Gabbiati, von welchem er stark beeinflußt wurde, verwaltet wurde. 1804 war er im Scancello di Sicurtà e Cambi tätig, der O. Galliciy und S. Levi vorstanden, und ab 1816 bei der wahrscheinlich von ihm gegründeten Accomandita di Assicurazione, deren Dir. (ehrenhalber) er ab 1820 war. Kurz danach diente er als prakt. Berater der Concordia di Assicuratori. Um das Versicherungsgebiet über den Rahmen des Verkehrswesens hinaus auszudehnen, wiederholte M. den an sich nicht neuen Versuch, in Triest auch die Brandschadens- und Hagelschlagsversicherung einzuführen. Zu diesem Zweck gründete er 1822 die Azienda Assicuratrice, die erste große Ges. in Triest (ihr Sekretär war Karl Ludwig Frh. v. Bruk, s. d.) mit einer Vielfalt von Kompetenzen und europ. Zielen. 1831 gründete M. die allg. Versicherungshilfe Ausilio Generale di Sicurezza (deren ständiger Dir. er war), welche den Kern der Assicurazioni Generali Austro-Italiche, zu deren hervorragendsten Initiatoren M. gehörte, bildete. Ungemein vielseitig, hatte M. auch ausgeprägte literar. Interessen und war eine der führenden Persönlichkeiten der israelit. Gemeinde Triests.