Morpurgo, Rahel; geb. Luzzatto (1790-1871), Schriftstellerin

Morpurgo Rahel, geb. Luzzatto, Dichterin. * Triest, 6. 4. 1790; † Triest, 22. 8. 1871. Cousine des Theologen und Philologen S. D. Luzzatto (s. d.); erwarb bereits früh umfassende Kenntnisse der Bibel und des rabbin. Schrifttums. 1819 heiratete sie Giacomo M. und widmete sich der Erziehung ihrer Kinder und ihrem Haushalt. M.s Gedichte in der Sprache der Bibel sind Werke großer Sprachkunst im Stile der hebr. Dichtung Spaniens und Italiens. Gegenstand ihrer Gedichte sind persönliche Erlebnisse (wie der Kampf um den geliebten Mann, den sie erst nach Jahren heiraten konnte) und polit. Ereignisse ihrer Zeit. Sie zeigen eine warmherzige, bescheidene, tief religiöse Persönlichkeit und sichern ihr einen Platz in der Geschichte der Wiederbelebung der hebr. Sprache. Gedichte von ihr wurden zuerst in der Wr. hebr. Z. „Kochbei Jizchak“ (1847) veröff., später in den von L. A. v. Frankl (s. d.) hrsg. „Sonntagsblättern“, andere wurden ins Italien. und Engl. übertragen.

W.: Ugaw Rachel (Die Laute Rahels), hrsg. von V. Castiglioni, 1896, 2. Aufl., hrsg. von Y. Zmora, 1943 (mit Biographie); etc.
L.: N. Salaman, R. M. and the Contemporary Hebrew Poets in Italy, 1924, S. 34 ff.; G. Kressel, Leksikon hasafruth haiwrith badoroth haacheronim Merhavyah (Lex. der hebr. Literatur der letzten Generationen), Bd. 2, 1965–67; Wininger; Enc. Jud.; Jew. Enc.; Jüd. Lex.; Wurzbach (unter Malpurgo); J. Klausner, Toldoth hasafruth haiwrith hachadaschah Jerusalem (Geschichte der neuen hebr. Literatur), 1953–60, Bd. 4, S. 38 ff.; S. Morais, Italian Hebrew Literature, 2. Aufl. 1970, S. 199; Mitt. S. de Lugnani, Triest.
(H. Knoepfmacher)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 380f.
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