Morstadt Vincenc, Jurist und Maler. * Kolin (Kolín, Böhmen), 17. 2. 1802; † Prag, 19. 2. 1875. Stud. bis 1825 an der Univ. Prag Jus, trat dann in den Gerichtsdienst und war zuerst in Prag, ab 1834 in Elbogen, 1850 in Trautenau und zuletzt in Königgrätz tätig. 1836 LGR, ab 1867 i. R. Für die tschech. Kultur hat M. vor allem als Amateur-Vedutenmaler Bedeutung. Sein Interesse galt bes. dem architekton. Bild der tschech. Städte, vor allem Prags, in dem für die Formung des tschech. Nationallebens entscheidenden Zeitabschnitt. Seine Zeichnungen und graph. Bll. sind durch die Präzision, mit der er bis ins kleinste Detail die Architektur wiedergab, durch die Empfindsamkeit, mit der er die Komposition seiner Bilder bewältigte, und durch die Lebendigkeit, die er ihnen mit Hilfe der figuralen Staffage einzuhauchen vermochte, gekennzeichnet, obwohl diese manchmal kleine zeichner. Unzulänglichkeiten aufweist. M.s Zeichnungen und Graphiken haben nicht nur künstler., sondern auch hist.-dokumentar. Bedeutung. M.s Zeichner. Nachlaß befindet sich seit 1949 in der Nationalgalerie in Prag.