Moser, Bedřich (1821-1864), Journalist

Moser Bedřich, Journalist. * Mittow (Mítov, Böhmen), 5. 3. 1821; † Prag, 21. 2. 1864. Stud. einige Zeit Jus, war dann bei der Finanzwache und widmete sich schließlich nur noch seinen schriftsteller. Neigungen. 1849 gab er das satir.-humorist. Witz- und Karikaturbl. „Brejle“ (Die Brille) heraus, welches im tschech.-nationalen Geist geführt wurde und große Popularität gewann, nach drei Monaten aber eingestellt werden mußte. Sein anderes Witzbl., „Žihadlo“ (Der Stachel), eine Beilage der Z. „Včela“ (Die Biene), wurde nach dem ersten H. verboten und M. von einem Militärgericht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Nach Entlassung aus der Haft war er Mitarbeiter mehrerer Z. und Ztg. („Prostonárodní list“ [Volks-ztg.]) und wirkte einige Zeit in der Red. der „Reichenberger Zeitung“. 1861–63 erschien „Brejle“ wieder und nach deren Verbot sein neues Witzbl. „Šotek“ (Der Kobold), welches ebenfalls von der Zensur unterdrückt wurde. M. war ein ausgezeichneter Journalist, dessen einziger Roman recht erfolgreich war.

W.: Slepá paní (Die blinde Frau, Roman), 1853.
L.: Wurzbach; Masaryk; Otto 17; Rieger; Novák, S. 447.
(R. Havel)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 30, 1975), S. 386
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